"Waterworld"-Alptraum

Prognose – Diese Weltstädte könnten bis 2100 untergehen

Bis 2100 könnte der globale Meeresspiegel um bis zu 1,9 Meter ansteigen und damit frühere Prognosen deutlich übertreffen. Die Folgen wären fatal.
Bernd Watzka
28.01.2025, 06:02

Die Vorstellung, dass ganze Städte unter Wasser versinken, klingt wie der Plot von Science-Fiction-Blockbustern wie "Waterworld" (1995, mit Kevin Kostner) und "2012" (2009, mit John Cusack). Doch einer erschreckenden Studie zufolge könnte dieser apokalyptische Alptraum bereits in 75 Jahren Wirklichkeit werden.

Kevin Kostner kämpft in
Kevin Kostner kämpft in "Waterworld" in einer überfluteten Zivilisation ums Überleben.
Verleih

90 Zentimeter höher als bisher angenommen

Der globale Anstieg des Meeresspiegels aufgrund des Klimawandels könnte nämlich bis zum Ende des Jahrhunderts bis zu 90 Zentimeter höher sein als frühere Schätzungen, wie neue Forschungsergebnisse der Nanyang Technological University (NTU) zeigen.

Alte Prognosen überholt

Das UNO-Klimaforschungsgremium hatte zuvor geschätzt, dass der Meeresspiegel bis 2100 um 0,6 bis 1 Meter ansteigen könnte, wenn keine Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen ergriffen würden.

Doch die brandneue NTU-Studie zeigt, dass in einem solchen Szenario der prognostizierte Anstieg des Meeresspiegels stattdessen bei bis zu 1,9 Metern liegen würde.

Klimawandel gefährdet zahlreiche Weltstädte

Diese Großstädte sind besonders bedroht

  • Tokio, Japan: Viele Teile der Stadt liegen nur wenige Meter über dem Meeresspiegel und wären stark betroffen.
  • Shanghai, China: Auch Shanghai ist stark gefährdet, da große Teile der Stadt in Küstennähe liegen.
  • Djakarta, Indonesien: Die Großstadt ist bereits häufig von Überschwemmungen betroffen und würde bei einem Anstieg des Meeresspiegels überflutet werden.
  • Miami, USA: Miami ist bekannt für seine niedrigen Küstenlinien und würde ebenfalls stark betroffen sein.
  • Kalkutta, Indien: Kalkutta liegt in einer Küstenebene und wäre einem Anstieg des Meeresspiegels schutzlos ausgeliefert.

Geschätzte Erwärmung von 1,8 Grad

NTU-Forscher gehen davon aus, dass der Meeresspiegel im Szenario geringer Emissionen – bei dem die globale Erwärmung auf etwa 1,8 Grad geschätzt wird – voraussichtlich "nur" um 0,3 bis 1 Meter ansteigen werde.

Die neue Klimaprognose der NTU unterstreiche in jedem Fall "die Notwendigkeit für Entscheidungsträger, kritische Infrastrukturen entsprechend zu planen", so Grandey.

„Die neue Prognose unterstreicht die Notwendigkeit, kritische Infrastrukturen zu planen.“
Benjamin GrandeyNanyang Technological University

Polare Eisschmelze verantwortlich

Der Anstieg des Meeresspiegels wird durch das Schmelzen des Landeises an den Polen und der Ausdehnung wärmerer Meerwasser verursacht – beides Folgen der globalen Erwärmung. Besonders schlimm: Die Eisschichten in Grönland und der Antarktis schmelzen immer schneller.

Küsten und Inseln besonders bedroht

Der steigende Meeresspiegel in Verbindung mit Fluten, Stürmen und Überschwemmungen stellt für Küsten- und Inselregionen ein existenzielles Risiko dar. Küsten werden durch Erosion heimgesucht, Meerwasser kann zudem auch in Seen und Flüsse eindringen und die Trinkwasserversorgung und Landwirtschaft beeinträchtigen.

In Extremfällen können Sturmfluten durch Zyklone und Hurrikans die Überschwemmungen an der Küste verschlimmern und in ihren Schneisen Häuser und Infrastruktur zerstören.

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