Es gibt einen Haken
Private kriegen leichter Kredite – Regeln laufen aus
Ab dem zweiten Halbjahr 2025 werden die Kreditvergabe-Regeln gelockert. Ob sich das auf die Praxis auswirkt, ist fraglich.
Diese Entscheidung der Einrichtung mit dem knackigen Namen Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) dürfte viele Österreicher freuen: Kredite für Wohnimmobilien können bald wieder leichter vergeben werden.
Seit Sommer 2022 gelten (bzw. galten) für Wohnkredite besonders strenge Regeln. Sie durften maximal 35 Jahre laufen, die Rückzahlung bis zu 40 Prozent des Nettogehalts ausmachen und 20 Prozent mussten bereits als Eigenmittel eingebracht werden – vor allem für Jüngere in Zeiten, wo ein Haus gut und gerne an der Million Euro kratzt, eine nicht zu stemmende Hürde.
Günstige Entwicklung
Jetzt laufen diese Hürden – zumindest auf gesetzlicher Ebene – aus. Die Kreditvergabestandards hätten sich in letzter Zeit deutlich verbessert, so das FMSG. Auch die Zahl der Kreditausfälle habe sich "günstiger entwickelt, als es ohne die verbindliche Regelung der Fall gewesen wäre".
Die Kapitalisierung des Bankensystems sei zudem gestiegen. Aktuell könne deshalb "kein Systemrisiko mit schwerwiegenden negativen Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität aus Wohnimmobilienfinanzierung festgestellt werden". Und für diesen Fall ist das Auslaufen der gesetzlichen Verordnung vorgesehen.
Allerdings warnt das Gremium vor weiterhin bestehenden Risiken für das Finanzsystem, die durch das Entkoppeln der Immobilienpreise von den Einkommen noch befeuert werden könnte. Das FMSG erwartet daher von den Instituten weiterhin die Einhaltung der von der KIM-V etablierten Vergabestandards.
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Auf den Punkt gebracht
- Das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) hat beschlossen, dass die strengen Kreditvergaberegeln für Wohnimmobilien, die seit Sommer 2022 galten, auslaufen werden, was vielen Österreichern den Zugang zu Krediten erleichtern dürfte.
- Trotz der positiven Entwicklung der Kreditvergabestandards und der gestiegenen Kapitalisierung des Bankensystems warnt das Gremium jedoch vor weiterhin bestehenden Risiken für das Finanzsystem und erwartet von den Instituten die Einhaltung der etablierten Vergabestandards.