Niederösterreich
Frühstücks-Semmerl um 28 % teurer, dafür Wodka billiger
Österreich stöhnt unter der Teuerungswelle: Auch die Semmerl stiegen kräftig an, teils bis zu 28 % pro Stück. Billiger Trost: Schnaps bleibt günstig.
Wegen der Teuerungswelle krachen viele Österreicher wie eine Kaisersemmel, sodass einem ohnedies der Bissen im Hals stecken bleibt: Doch wie schaut es eigentlich mit der beliebten Semmel – billige Maschinensemmel, Kaisersemmel und Handsemmel – aus? "Heute" machte einen Rundgang durch mehrere Supermärkte, Diskonter und Bäckereien.
Billa hat billigere Kaisersemmel
Bei Spar kostet eine billige Semmel 19 Cent. Vor einem Jahr noch kostete dasselbe Produkt lediglich 15 Cent - eine Preissteigerung von knapp 27 Prozent. Die Kaisersemmel gibt es bei Spar um 39 Cent (von 35 Cent). Für eine Bio-Handsemmel muss man bei Spar jetzt 75 Cent löhnen (früher 69 Cent).
Ähnliches Bild bei Billa: Die Billigsemmel gibt es um 19 Cent - auch sie wurde somit um 4 Cent teurer. Die Kaisersemmel gibt es bei Billa um einen Cent günstiger als bei Spar: Um 38 Cent.
Semmel um 19 Cent bei Penny
Die "billigste Kaisersemmel" führt Penny mit 19 Cent. Obwohl der Diskonter - zumindest im Shop in St. Pölten - nur diese eine Semmel führt und sich diese nicht von den Billigsemmerl von Spar oder Billa unterscheidet.
Die günstigste "echte" Kaisersemmel gibt es beim Backwerk um 32 Cent. Aber: Früher kostete das runde Gebäck dort nur 25 Cent. Eine Preissteigerungen von 7 Cent oder 28 Prozent. Überraschend günstig ist die Kaisersemmel auch beim OKAY (ehemals Konsum, gibt es noch 3 Filialen in Wien, je eine in St. Pölten, Wr. Neustadt, Krems, Anm.) mit 35 Cent.
Bäckereien teurer
Deutlich teurer sind die Semmerl beim Bäcker. Beim Anker kostet eine Kaisersemmel 40 Cent, eine Bio-Handsemmel 0,95 Euro. Beim Hager kommt die Kaisersemmel auf 43 Cent, die Handsemmel auf über einen Euro: 1,05 Euro.
Nur zur Erinnerung: Bereits im August 2021 war es zu Preiserhöhungen bei Semmeln gekommen. Die Billigsemmel stieg damals von 15 auf 17 Cent - mehr dazu hier.
Preis-Explosion ohne Ende - höchste Kosten seit 40 Jahren: Alle Preiserhöhungen findest Du hier
Die Verbraucherpreise sind in Österreich auch im Vormonat ungebremst weiter gestiegen. Die Inflationsrate für April 2022 lag laut Statistik Austria bei 7,2 Prozent (März 2022: 6,8 Prozent). Hauptpreistreiber waren Nahrungsmittel, Sprit und Wohnen.
Das wurde merklich teurer
Interessant beziehungsweise bemerkenswert: Faschiertes Fleisch wurde um 27,1 % teurer und somit weit teurer als die restlichen Fleischprodukte - mehr dazu hier. Mehl stieg um 24,4 %, Butter gar um 25, 7 %, Speiseöle um 17,7 %, Bohnenkaffee um satte 15 Prozent.
Aber es gibt auch einige Lichtblicke: Süßwaren wurden um 2,5 Prozent billiger, Fertiggerichte gibt es jetzt auch immerhin um 2,3 % günstiger.
Billiger Schnaps
Schnaps statt Semmerl zum Frühstück? Bei den Preisen und den daraus resultierenden Sorgen der Menschen wäre dies durchaus verständlich: Spirituosen und Liköre wurden nämlich sogar um 5,7 % billiger. Und wirklich wahr, ein Supermarktrundgang zeigte: Bekannte Whiskys wie Jonny Walker, Jim Beam oder Four Roses blieben beim Spar preislich zwischen 16 und 17 Euro gleich, ein ganz ähnliches Bild auch beim Billa. Nur die Billigstmarken Whisky wie Golden Dew oder Kentucky Jack gingen um 50 Cent bzw. einen Euro in die Höhe.
Bei Penny gibt es eine 0,7-Liter-Flasche Jim Beam sogar um 10,99 Euro, eine Flasche Ballentines kostet nur 11,99 Euro. Die Billig-Whisky gibt es bei Penny um 8,49 bzw. 9,49 Euro.
Vergleich lohnt sich
Eine Flasche Billigst-Wodka kostet bei Penny so viel wie vor zehn Jahren: 4,99 Euro für eine Flasche Borisov, 700 Milliliter Inhalt. Auch der beliebte Eristoff Ice ist bei Penny um sehr günstige 1,19 Euro zu haben. Bei Interspar Online gab es allerdings den Eristoff Ice in Aktion (gültig bis min. 18. Mai) um 99 Cent statt 1,69 Euro. Also: Vergleichen zahlt sich in jedem Fall aus.