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Preisexplosion im Gemeindebau, Wiener haben Angst zu heizen

In zahlreichen Wiener Gemeindebauten werden jetzt die Mieten drastisch erhöht. Ersten Infos zufolge sollen sogar 300 € mehr pro Monat fällig werden.

Maxim Zdziarski
Aufgrund einer abgelaufenen Wohnbauförderung werden die Mieter nun zur Kassa gebeten.
Aufgrund einer abgelaufenen Wohnbauförderung werden die Mieter nun zur Kassa gebeten.
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Mitte September landeten zahlreiche Briefe in den Postkästen unzähliger Gemeindebau-Mieter. Doch der Inhalt war nicht der lang erhoffte Klima-Bonus, sondern ein Informationsschreiben von Wiener Wohnen. Darin wurden die betroffenen Personen über eine plötzliche Mietpreiserhöhung in Kenntnis gesetzt – "Heute" berichtete. Die gestiegenen Kosten haben es in sich: zwischen 100 und 300 Euro müssen die Wiener künftig im Monat mehr bezahlen.

Eine alleinerziehende junge Frau ist über die horrende Preisexplosion schockiert. Sie selbst sei erst vor Kurzem in die Wohnung eingezogen. Für rund 60 Quadratmeter bezahlte sich bisher 420 Euro (kalt). Ab Oktober sind es allerdings rund 600 Euro – auch kalt. Hinzu kommen noch die bereits gestiegenen Strom- und Gaskosten hinzu. Die kleine Gemeindebauwohnung könnte also sehr bald die 1.000 Euro Grenze überschreiten.

Wiener haben Angst zu heizen

Der Ablauf der Wohnbauförderung wird als Grund für die plötzliche Mietpreis-Explosion angegeben. Derzeit ist noch unklar, wie viele Personen den Teuerungs-Brief bekommen haben. In der Facebook-Gruppe "Mietschock Wien" versuchen sich nun die Betroffenen zu vernetzen. Sogar eine Sammelklage gegen die Stadt Wien wird in Betracht gezogen.

Martina K. ist eine der Gruppen-Admins und kümmert sich um die Anfragen der Mieter. Auch sie ist von der Teuerung betroffen und soll bald 100 Euro draufzahlen: "Man traut sich ja gar nicht mehr zu heizen." Dabei ist ihre Erhöhung bei weitem nicht so schlimm, wie jene anderer Betroffener. Ein Wiener soll beispielsweise von 650 auf 940 Euro hochgestuft worden sein.

Am Freitagabend gab es zu der Causa seitens Wiener Wohnen offizielle keine Stellungnahme. Wie viele Wiener wirklich betroffen sind, ist derzeit noch unklar. Die Facebook-Gruppe hatte am selben Abend bereits über 200 Mitglieder. Tendenz: Steigend.

600 Wohnungen betroffen

Am Samstag meldete sich das Büro der Vizebürgermeisterin und amtsführenden Stadträtin Kathrin Gaál zu Wort. "Auf Grund des natürlichen Auslaufens der Wohnbauförderung ist für rund 600 der rund 220.000 Gemeindewohnungen das Richtwertgesetz anzuwenden. Dies bedeutet per 1.10. eine Umstellung des Mietzinses von Kategorienmietzins auf Richtwertmietzins. Dies ist in den Mietverträgen selbstverständlich schriftlich festgehalten", so ein Pressesprecher gegenüber "Heute".

Weiters betonte man, dass in Wien "niemand zurückgelassen" werde. Ein System an Wohn- und Mietbeihilfen helfe bei Zahlungsschwierigkeiten. "In den Gemeindewohnungen von Wiener Wohnen kümmern sich ausgebildete Sozialarbeiter, um die Bewohner mit Mietzinsrückständen. Diese 'Case Manager' versuchen gemeinsam eine individuelle Lösung zu finden", heißt es seitens der Stadt Wien.

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