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Preis-Schock – Mieten werden "kräftig" erhöht

Wohnen wird zum Luxus und viele Menschen können sich die Miete nicht mehr leisten. Laut aktuellen Zahlen steigen Delogierungen und Kündigungen.

Für 300.000 Haushalte in Österreich steigen ab April die Mieten um 8,6 Prozent.
Für 300.000 Haushalte in Österreich steigen ab April die Mieten um 8,6 Prozent.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Aufgrund der steigenden Mieten steigen auch wieder Delogierungen, das ergeben neue Zahlen des Justizministeriums. "Die Regierung darf die Mieter nicht im Stich lassen. Die Zahlen sind alarmierend und zeigen auch, wie nötig ein wirksamer Mietendeckel ist", sagt AK Wohnrechtsexperte Walter Rosifka.

"Wo bleibt das Mietendeckel-Gesetz?" Länder in Europa zeigen vor, dass eine Mietenbremse geht, etwa Spanien, Frankreich und Dänemark. Die Arbeiterkammer (AK) verlangt jetzt höchstens eine Mieterhöhung im Jahr – sie darf maximal zwei Prozent betragen.

Delogierungen steigen wieder an

Laut Zahlen des Justizministerium aus 2022 steigen Räumungsklagen und Delogierungen wieder deutlich an – das Niveau vor Corona wurde aber noch nicht erreicht. Rosifka: "Wir führen das auf den Wohnschirm des Sozialministeriums und die Einmalzahlungen im letzten Herbst zurück. Beunruhigende Ergebnisse der Statistik Austria, Krisenfolgenbeobachtung zeigen aber, dass Mieter in den nächsten Wochen und Monaten kolossale Zahlungsschwierigkeiten bei den Wohnkosten haben werden."

Delogierungen steigen wieder an – Niveau vor Corona noch nicht erreicht
Delogierungen steigen wieder an – Niveau vor Corona noch nicht erreicht
Justizministerium

"Sozialpolitische Maßnahmen wie der Wohnschirm und andere Hilfsangebote sind sehr wichtig, um finanziell in Not geratene Menschen aufzufangen und Delogierungen hintanzuhalten. Aber das genügt nicht. Sozialpolitik kann keine Wohnpolitik ersetzen", betont Rosifka.

"Es braucht eine wirksame Wohnpolitik, um etwas zu ändern. Die nächsten kräftigen Mieterhöhungen stehen vor der Tür. Im April schnalzen die Richtwertmieten um 8,6 Prozent in die Höhe, die Kategoriemieten im Juli um 5,04 Prozent laut AK Schätzungen und die freien privaten Mieten mit in den Verträgen üblichen Schwellwerten von drei oder fünf Prozent werden dann auch abermals steigen, wiederum mehrmals im Jahr."

"Zeit drängt"

"Wir fordern einen Mietdeckel auf alle indexbasierten Mieten wie Kategorie-, Richtwert- und freie Mieten. Wir wollen höchstens eine Mieterhöhung im Jahr – sie darf maximal zwei Prozent betragen. "Die Regierung soll endlich sagen, was sich hier tut. Die Zeit drängt", bekräftigt Rosifka.

Ein Mietpreisdeckel geht, zeigen auch Länder in Europa: So haben etwa Spanien und Portugal einen Mietendeckel bei zwei Prozent eingezogen, Frankreich bei 3,5 Prozent und Dänemark bei vier Prozent. In der Schweiz darf nur um 40 Prozent der vorjährigen Inflation erhöht werden. Das wären bezogen auf die nun in Österreich anstehende Richtwerterhöhung 3,4 Prozent. In Schottland gilt seit September mit einer Null-Prozent-Grenze für Mieterhöhungen praktisch ein Mietenstopp.

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