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Präsidiale Pinkel-Panne führt zu sechs Verhaftungen

Das Video von Salva Kiir, der sich einnässt, sorgte online für viel Gespött. Nun hat die Regierung offenbar sechs Journalisten inhaftiert.

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Südsudans Präsident geht derzeit viral. Das hat offenbar Verhaftungen zur Folge. 
Südsudans Präsident geht derzeit viral. Das hat offenbar Verhaftungen zur Folge. 
REUTERS

Das Video aus dem Südsudan ging Mitte Dezember um die Welt. In den Aufnahmen steht Präsident Salva Kiir, im Hintergrund eine Entourage aus Soldaten und Politikern, an einer Straße und lauscht der südsudanesischen Nationalhymne, die von einer nicht sichtbaren Blasmusik gerade einigermaßen scheppernd zum Besten gegeben wird. Plötzlich verfärben sich die hellgrauen Hosen von Kiir dunkel.

Mehrere Sekunden lang wird ein immer größerer Teil seiner Hose dunkel, bevor sich schließlich am Boden eine Urin-Lache bildet. Kurz später bemerkt Kiir bei einem Blick auf seine untere Körperhälfte die peinliche Panne, die Kamera schwenkt abrupt weg. Die Aufnahmen gingen viral, im Internet war das Gespött groß. "Es gibt zwei mögliche Gründe für den Vorfall: Entweder leidet er an einer Harnkrankheit, oder aber er ist so patriotisch, dass es ihm nicht in den Sinn gekommen wäre, sich während der Nationalhymne zu entschuldigen", schreibt etwa der nigerianische Politiker Shehu Sani.

Komitee nennt Verhaftungen "willkürlich"

Für mindestens sechs Journalisten hat das Video nun aber rechtliche Konsequenzen. Wie der "Guardian" mit Bezug auf das Komitee zum Schutz von Journalisten, einer Beobachtungsstelle für Pressefreiheit, berichtet, seien sechs Journalisten von südsudanesischen Sicherheitskräften verhaftet worden. Ihnen wird vorgeworfen, die Aufnahmen ohne Erlaubnis veröffentlicht und danach verbreitet zu haben. Laut einem Repräsentanten des Komitees würden die Verhaftungen in ein Muster "willkürlicher Verhaftungen durch Sicherheitskräfte aufgrund von, aus Sicht der Regierung, negativer Berichterstattung" passen.

Salva Kiir, der seit 2005 Chef der damaligen Rebellenbewegung und jetzigen Regierungspartei "Sudanesische Volksbefreiungsbewegung" ist und seit 2011 als erster das Amt des Präsidenten des Südsudans bekleidet, will 2024 nochmal für den Regierungsposten kandidieren.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com