Unfall mit Böller zu Silvester
"Meine Freundin hätte beinahe die Sehkraft verloren"
Auf einer in der Schweiz wurde eine junge Frau verletzt, als ein Böller mitten im Saal zündete – nur wenige Millimeter neben ihrem Auge.
In der Markthalle in Wattwil wurden zu Silvester mehrere Personen von Feuerwerk verletzt. "Meine Freundin hatte Glück im Unglück", sagt ein 25-jähriger Thurgauer zu 20 Minuten. Sie stand ganz in der Nähe, als der Böller gezündet wurde. "Sie wurde an der Schläfe, nur zwei Zentimeter neben dem Auge, durch die Explosion verletzt." Sie seien am Neujahrstag bis sechs Uhr morgens im Spital gewesen.
Ein Teil des Böllers habe sich in der Haut eingebrannt und die Verletzung musste gereinigt und genäht werden. "Meine Freundin wird eine Narbe davontragen." Doch zum Glück wurde das Auge selbst nicht verletzt. "Ihre Sehfähigkeit ist nicht beeinträchtigt und sie besitzt noch ihre volle Sehkraft."
Der 25-Jährige ist entrüstet darüber, dass jemand in einer Halle mit so vielen Leuten Feuerwerk zündet. Er versteht, dass die Party nicht abgebrochen wurde, alleine schon, damit keine Massenpanik auftreten konnte. Er kritisiert aber teilweise die Organisatoren, welche den Verlauf des Abends verharmlosen würden. Der Thurgauer selbst sei ordentlich und körpernah kontrolliert worden, bei einem seiner Kollegen sei die Kontrolle jedoch locker gewesen: "Die haben nicht mal dessen Tasche kontrolliert." Zu dem Zeitpunkt sei die Schlange vor dem Eingang länger gewesen. Auch seien beim Anstehen und vor der Halle Weiberfürze und Feuerwerkskörper gezündet worden.
Nur mit krimineller Energie oder Dummheit zu erklären
Der Veranstalter (31) weist die Vorwürfe zurück. "Wir haben die Leute gefilzt." Das zeige sich auch daran, dass sie beispielsweise Getränkeflaschen und Ähnliches konfisziert hätten. Als viele Leute auf einmal beim Veranstaltungsort ankamen, habe man das Personal am Eingang aufgestockt, um alle ordentlich zu kontrollieren. Auf dem Weg zur Halle sei Feuerwerk gezündet worden, das sei aber außerhalb des Eventbereichs und auch nicht zwangsläufig vom Publikum der Party abgelassen worden. "In der Warteschlange wurden keine Böller gezündet", so der 31-Jährige aus der Region Wattwil.
"Mich stimmt es sehr nachdenklich, dass jemand in einer gut gefüllten Halle Feuerwerk anzündet, um anderen etwas zu Leide zu tun." Er und seine Kumpels geben sich Mühe, eine Party für die Leute zu organisieren, und sie tun das mit Freude. Der Vorfall sei frustrierend und er könnte das Vorgehen nur mit krimineller Energie oder Dummheit seitens der Täterschaft erklären. Ob die Party nächstes Jahr wieder stattfinden wird, lässt er offen.
Unklare Täterschaft
Die Kantonspolizei ermittelt nach wie vor. Noch ist unklar, wer der oder die Täter sind. "Verhaftet wurde bislang niemand", sagt Polizeisprecher Florian Schneider. Im Zentrum stehe ein Sprengstoffdelikt. Befragt wurden bislang nur Verletzte. Über deren Zustand können derzeit weder der Veranstalter noch die Polizei konkrete Angaben machen.
Zeugenaufruf
Die Polizei sucht nach wie vor Zeugen. Die Detonation geschah kurz vor 0.10 Uhr am Neujahrstag mitten in der Menschenmenge. Acht Personen wurden dabei verletzt: Fünf männliche, drei weibliche. Alle im Alter von 18 bis 22 Jahren. Personen, die Angaben zur Täterschaft machen können oder Foto- und Videoaufnahmen vom Tatzeitpunkt besitzen, werden gebeten, sich beim Polizeistützpunkt Schmerikon unter der Telefonnummer 058 229 52 00 zu melden.
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Auf den Punkt gebracht
- Zu Silvester wurde in der Markthalle in Wattwil eine junge Frau schwer verletzt, als ein Böller nur wenige Millimeter neben ihrem Auge explodierte.
- Trotz der Verletzung, die eine Narbe hinterlassen wird, behielt sie ihre volle Sehkraft.
- Der Veranstalter weist Vorwürfe der mangelhaften Sicherheitskontrollen zurück, während die Polizei weiterhin nach dem Täter sucht und Zeugen aufruft, sich zu melden.