Wirtschaft
Post-Chef will den Briefkasten komplett abschaffen
Dem Chef der Schweizerischen Post, Roberto Cirillo, schwebt eine Grundversorgung ohne Papierbriefe vor. Ein anderes Land in Europa macht es vor.
Sie gehören zu Österreich wie zur Schweiz, die Briefkästen: An jedem Gartenzaun, an jedem Haus und zu jeder Wohnung gibt es einen. Unsere Nachbarn erfüllt das offenbar mit einem gewissen Nationalstolz, die "SonntagsZeitung" bezeichnete Postkastln gar als "Wahrzeichen des Zusammenlebens in der Schweiz". Doch daran rüttelt nun ausgerechnet der Post-Chef höchstpersönlich.
Geht es nach Roberto Cirillo, sollen die Postler auf lange Sicht keine Papierpost mehr am Hauseingang einwerfen. Dafür würden durch den Staatsbetrieb digitale Dokumente in einen elektronischen Briefkasten zugestellt. Auf diese Pläne lassen öffentlichen Aussagen des Post-Chefs schließen. Cirillo habe dabei auf das Beispiel Dänemark verwiesen, wo das bereits der Fall ist, heißt es in der "SonntagsZeitung" weiter.
Das lässt aufhorchen, weil Dänemark daran arbeitet, die Bevölkerung von der Papierpost abzubringen. Bis aber bei unseren eidgenössischen Nachbarn flächendeckend auf elektronische Briefkästen umgestellt ist, dürfte es aber noch lange dauern. Die Hürden sind nämlich nicht ohne: Zum einen die Zustimmung des Parlaments, zum anderen sorgen die Folgen für die Angestellten der Post für Skepsis und Kritik.