Österreich

Polizei weckt Einbrecher, dann wird es wild

Heute Redaktion
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Ein Polizist demonstriert im Rahmen eines Trainings bei der Wiener Polizei den Einsatz von Pfefferspray. Symbolbild
Ein Polizist demonstriert im Rahmen eines Trainings bei der Wiener Polizei den Einsatz von Pfefferspray. Symbolbild
Bild: picturedesk.com/APA

In der Nacht auf Samstag wurde die Polizei alarmiert, nachdem in einem Wohnhaus eingebrochen wurde. Ein fremder Mann hatte es sich im Schlafzimmer gemütlich gemacht.

Die Beamten der Sektorstreife Montafon stellten bei ihrem Eintreffen in Gaschurn fest, dass die Glaseingangstüre des Gebäudes zum Teil eingetreten war. Eine Bewohnerin schilderte, dass sie um 03.10 Uhr einen lauten Knall gehört habe und dann im Stiegenhaus einen Fremden gesehen hätte. Ihre Aufforderung zum Verlassen des Hauses habe er aber ignoriert und sei im 1. Obergeschoß in ein Schlafzimmer gegangen.

Die Beamten konnten in besagtem Schlafzimmer einen schlafenden Mann antreffen, welcher an der Innenseite des Oberschenkels eine stark blutende Wunde hatte. Diese hatte er sich offensichtlich beim Einsteigen durch die beschädigte Glastür zugezogen.

Attacke mit Stuhl

Der Verletzte wurde durch die Beamten geweckt, war aber völlig desorientiert und machte nur wirre Angaben. Nachdem die inzwischen verständigten Rettungskräfte den Verletzten erstversorgen wollten, wurde er zusehends aggressiver und begann einen Polizeibeamten zu attackieren, der ihn zurückhalten wollte.

Plötzlich packte der junge Mann einen Holzstuhl und ging damit auf eine Polizistin los. Zum Glück gelang es der Frau, den Angriff durch Einsatz des Pfeffersprays abwehren. Doch selbst das stellte den Aggressiven nur kurzzeitig ruhig und er wollte erneut die Beamten attackieren.

Erst nachdem ihm ein neuerlicher Pfeffersprayeinsatz angedroht wurde, beruhigte er sich etwas und ließ sich von den Rettungskräften an seiner blutenden Wunde erstversorgen.

Bevor er aber mit dem Rettungswagen abtransportiert werden konnte, rannte er kurz vor Erreichen des Rettungswagens plötzliche talauswärts davon. Er kam aber nicht weit.

Papa kam zur Einvernahme

Nach etwa 400 Metern konnte er von den Beamten eingeholt, angehalten und in das Rettungsauto gesetzt werden. Da der Transport von der Sektorstreife begleitet wurde kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen mehr.

Erst Stunden später, gegen 17 Uhr konnte der 23-jährige in Berlin wohnhafte Mann in Beisein seines Vaters in seiner Ferienunterkunft in Gaschurn befragt werden.

Der Deutsche konnte aber lediglich angeben, dass er sich an nichts mehr erinnern könne.

Ein durchgeführter Alkovortest ergab 0,00 mg/l, ein Drogenschnelltest ergab allerdings ein positives Ergebnis. Der junge Mann wurde auf freiem Fuß angezeigt.