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Polizei warnt vor massiver Zunahme an Verbrechen bei uns

Der Corona-Dämpfer ist verpufft: Heuer kehren die Dämmerungs-Einbrecher in großer Zahl zurück. Die Polizei erklärt, wie du dich schützen kannst.

Roman Palman
Einbrecher haben im Herbst und Winter Hochsaison. Symbolbild.
Einbrecher haben im Herbst und Winter Hochsaison. Symbolbild.
Getty Images/iStockphoto

Mit Herbstbeginn und der frühen Dunkelheit beginnt auch die Saison der Einbruchsdiebstähle. Während bei aufrechten Corona-Maßnahmen, insbesondere Lockdowns und Grenzkontrollen, die Zahlen dieser Eigentumskriminalität zurückgingen, ist heuer bereits das Anzeigenniveau von 2019 wieder erreicht worden.

Vor allem im Bereich des Einbruchsdiebstahls – also Einbrüchen in Wohnstätten, Garagen, Kellerabteilen – verzeichnet das Bundeskriminalamt derzeit eine Steigung zwischen 20 und 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Polizei wird daher in den Herbst- und Wintermonaten dieses und auch nächsten Jahres mit besonderen Maßnahmen gegen diese Verbrechen vorgehen. Mit spezifischen Analyse-Methoden sowie raschen Fahndungs- und Ermittlungsschritte sollen die Kriminellen geschnappt und auch abgeschreckt werden.

"Ein starkes uniformiertes Auftreten im Streifendienst ist ein Grundpfeiler in den polizeilichen Bemühungen", erklärt das Bundeskriminalamt dazu. Gleichzeitig könne aber auch die Bevölkerung einen wichtigen, wenn nicht sogar den wirksamsten Teil, zur Prävention von Einbrüchen beitragen. Die Ermittler klären deshalb auf, worauf zu achten ist:

MODUS OPERANDI

Einbrecher schlagen von Oktober bis Jänner öfter zu als in anderen Monaten, wissen die Kriminalisten. Die Täter sind besonders in der Dämmerungszeit zwischen 16 und 21 Uhr aktiv.

Tatorte sind oft Wohnungen und Wohnhäuser, die an Hauptverkehrsverbindungen angebunden sind und eine rasche Fluchtmöglichkeit bieten. Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken und
ebenerdig gelegene Wohnungen stehen auch im Fokus.

Die Täter versuchen zumeist durch Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen in das Wohnobjekt einzudringen. Sie nutzen häufig einfachste Möglichkeiten und brechen mit Schraubenziehern oder Zangen schlecht gesicherte Türen oder Fenster auf.

Gelingt es ihnen, in die Wohnung einzudringen, haben sie es auf schnell verwertbares Gut abgesehen. Daher ist es ratsam, Schmuck, Bargeld und wertvolle Gegenstände in einem Safe zu verwahren und keine höheren Bargeldbeträge zu Hause zu lagern.

"Die Polizei ist für den Anlassfall gerüstet", schärft das Bundeskriminalamt nach. Zudem lege man nun auch großes Augenmerk auf Prävention und den Kontakt mit der Bevölkerung, denn durch eigene, meist einfache Sicherungsmaßnahmen können Einbrecher abgeschreckt werden.

Dabei sind gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe enorm wichtig. Eine Vertrauensperson, die bei Abwesenheit nach dem Rechten sieht, den Postkasten entleert und das Werbematerial von der Türe entfernt, kann wertvolle Dienste leisten.

SOLIDE EIGENPRÄVENTION 

Das Bundeskriminalamt hat eine Reihe von Ratschlägen zusammengestellt, mit denen jeder Bürger selbst sich ein wenig schützen kann. Das wichtigste Credo: Ja nach außen hin kein lohnendes Ziel darstellen. Tarnen und täuschen quasi. Die Tipps der Ermittler im Wortlaut:

Im Internet:

➤ Einbrecher durchkämmen das Internet und soziale Medien nach Informationen über mögli-che Einbruchsobjekte.
➤ Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit. Dazu gehört auch das Verhalten in sozialen Medien (öffentlich einsehbare Urlaubsfotos, entsprechende textuelle Postings).
➤ Achten Sie auf die Privatsphäre-Einstellungen der Plattform – lassen Sie nur die bestätigten Abonnenten/Freunde/Follower, die Sie persönlich kennen, an solchen Inhalten teilhaben.

In der Wohnstätte:

➤ Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit: Leeren Sie Briefkästen und beseitigen Sie
➤ Werbematerial. Es soll kein unbewohnter Eindruck entstehen.
➤ Bitten Sie eine Vertrauensperson oder Nachbarn auch untertags nach dem Rechten zu se-hen. Zusammenhalt ist wichtig.
➤ Alarmanlagen können als Ergänzung eine abschreckende Wirkung (kein Allheilmittel).
➤ Schließen Sie Fenster, Terrassen- und Balkontüren zur Gänze (nicht Kippen).
➤ Räumen Sie Werkzeuge, Leitern etc. weg, die für einen Einbruch genutzt werden könnten.
➤ Verwenden Sie bei Abwesenheit in den Nachmittags- und Abendstunden Zeitschaltuhren für die Beleuchtung und bringen Sie eine Außenbeleuchtung bzw. Bewegungsmelder an.
➤ Lassen Sie an Ihrer Wohnungstüre Zusatzschlösser einbauen und schließen Sie diese auch bei kurzer Abwesenheit ab.

Im Keller:

➤ Der Keller ist besonders gefährdet – lagern Sie hier keine wertvollen Dinge.
➤ Dazu gehören auch: Fahrräder, elektrische Werkzeuge, Instrumente und dgl.
➤ Sehen Sie regelmäßig im Keller und externen Abstellräumen nach dem Rechten.

Im Fahrradraum:

➤ Fahrräder sind begehrtes Diebesgut – wenn es einen gesonderten Fahrradraum gibt, sollte dieser auch besonders gesichert sein (Zutrittsmöglichkeiten, sichere Schlösser).
➤ Schauen Sie und Ihre Nachbarn auch hier regelmäßig nach – auch im Winter
➤ Erschaffen und erhalten Sie dafür eine gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit.
➤ Füllen Sie den Fahrradpass aus – so hat die Polizei für den Fall der Fälle wichtige Anhalts-punkte für eine effektive Sachenfahndung (v.a. wichtig: Rahmennummer).

Im Kraftfahrzeug:

➤ Credo: Das Auto ist kein Safe. Auch die Kfz-Einbruchszahlen steigen wieder.
➤ Im Kfz sollte man grundsätzlich keinerlei Wertsachen aufbewahren.
➤ Bewahren Sie sämtliche andere Dinge im Auto so auf, dass man sie von außen nicht sieht.

WORAUF ACHTEN?

Erste Kontaktstelle der Polizei ist der Notruf 133 – für tatsächliche Vorfälle ABER AUCH Wahrnehmungen:

➤ Personen in der Nachbarschaft/in der Siedlung, die umherstreifen, Autos mustern etc.
➤ Autos (auch Lieferwägen, Kastenwägen, kleine Lkw), die scheinbar ziellos umherfahren.
➤ Neue Einbruchsspuren an Türen und Fenstern (Kratzer, verbogene Leisten, zersplittertes Holz etc.) – auch in Gemeinschaftsbereichen.
➤ Geräusche, die auf einen Einbruch hinweisen könnten (z.B. Glas zerbricht)

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