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Polizei startet noch heuer mit Gesichtserkennung
Das Bundeskriminalamt will bis Ende des Jahres vollautomatisch die Gesichter von Verdächtigen in Überwachungsbildern analysieren. Die nötige Software wurde schon beschafft.
Noch vor Ende des Jahres will das Bundeskriminalamt (BK) laut einem Bericht von "futurezone.at" mit dem Einsatz von Gesichtserkennung beginnen. "Nachdem Fingerabdrücke als Sachbeweis zugelassen worden sind und DNA-Beweise", sei dies der "nächste Meilenstein", wird Sprecher Vincenz Kriegs-Au zitiert.
Die notwendige Software sei demnach bereits angeschafft worden. "Im Spätherbst, also im Dezember," soll der Echtzeitbetrieb starten. Ab 2020 folgt dann die Einbindung der Landeskriminalämter, aktuell werkle man noch an den "Feineinstellungen".
Wird bald jeder Parksünder so ausgeforscht? Nein. Die Gesichtserkennung soll "nur bei einem sehr kleinen Prozentsatz an Straftaten zum Einsatz kommen, ähnlich wie bei einem DNA-Test", so Kriegs-Au: "Das würde sonst Unsummen an Ressourcen verschwenden."
Auf dem Weg zum Überwachungsstaat?
Das Sicherheitspolizeigesetz ermöglicht den Ermittlern den Zugriff auf Bildmaterial von Überwachungskameras im öffentlichen Raum und etwa Tankstellen, Banken oder Supermärkten. Die Software analysiert dann die Gesichtszüge eines Verdächtigen und gleicht diese mit einer Fotodatenbank von "Personen, die einmal erkennungsdienstlich erfasst worden sind", ab.
Ein ähnliches System ist bei den E-Gates am Flughafen Wien-Schwechat bereits im Betrieb. Eine engmaschige Überwachung, wie dies in manchen Regionen Chinas bereits praktiziert wird, könne es auch mit Gesichtserkennung "in Österreich nicht geben", weist der Sprecher des Bundeskriminalamts entsprechende Befürchtungen zurück: "Dafür gibt es gar keine gesetzliche Grundlage und die Polizei hat auch gar keine Kameras dafür."
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(rcp)