Razzia in Nobel-Beauty-Klinik – Wiener Chefin festgenom

Beamte des Landeskriminalamtes Wien schlugen am Dienstag in der Wiener City zu. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde eine Verantwortliche einer "Schönheitsklinik" in der Inneren Stadt festgenommen.

Es besteht der Verdacht des schweren gewerbsmäßigen Betruges, der Untreue und des Sozialversicherungsbetrugs. Bei Hausdurchsuchungen wurden mehrere elektronische Datenträger sowie Bargeld sichergestellt. Aus den betrügerischen Handlungen soll laut Polizei ein derzeit bekannter Schaden in Höhe von etwa 800.000 Euro entstanden sein.

Fahrlässige Körperverletzung

Die deutsche Staatsangehörige soll neben der "Schönheitsklinik", die sie gemeinsam mit einer Angehörigen betrieb, auch die Geschäftsführerin mehrerer anderer Firmen sein. Beide stehen wegen ihrer Machenschaften rund um den Beauty-Salon im Verdacht der Kurpfuscherei sowie der fahrlässigen Körperverletzung.

Kundinnen nach Behandlung entstellt

Die Frauen sollen ohne die erforderliche Ausbildung und Zulassung Behandlungen mittels Injektionen bei mehreren Kundinnen durchgeführt haben. "Es dürften dabei nicht zugelassene Substanzen zum Einsatz gekommen sein", teilt die Exekutive am Mittwoch mit.

Einige der behandelten Frauen hätten nach den Behandlungen über schwerwiegende Hämatome und andere Verletzungen im Gesichtsbereich geklagt. Für die Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.

Acht Opfer bekannt

Derzeit sind der Polizei acht Opfer dieser mutmaßlich strafbaren Handlungen bekannt. Da weitere Opfer nicht ausgeschlossen werden können, ersucht das Landeskriminalamt Wien, dass sich Betroffene gegebenenfalls bei der Polizei melden. Hinweise (auch anonym) werden unter der Telefonnummer 01-31310-33800 entgegengenommen.