Welt

Polizei nimmt nach Enthauptung mehrere Personen fest

Ein Lehrer wurde nahe Paris bei einer brutalen Messer-Attacke getötet. Der Mann hatte in den letzten Tagen Drohungen von Eltern erhalten.

20 Minuten
Teilen
Lehrer enthauptet – er zeigte Mohammed-Karikaturen her
Lehrer enthauptet – er zeigte Mohammed-Karikaturen her
Reuters

Ein Geschichtslehrer ist am Freitag in der Nähe von Paris von einem Angreifer enthauptet worden. Angeblich, weil er Mohammed-Karikaturen herzeigte. Laut französischen Medien unterrichtete das Opfer an der Sekundarschule Bois-d’Aulne in Conflans-Sainte-Honorine nordwestlich der französischen Hauptstadt.

Die Anti-Terror-Fahnder der Staatsanwaltschaft ermitteln unter anderem wegen Mordes mit Terrorhintergrund. Laut Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron war die Attacke ein islamistischer Terroranschlag. Das ganze Land stehe hinter seinen Lehrern, sagte Macron bei seinem Besuch. "Terroristen werden Frankreich nicht spalten. Obskurantismus wird nicht gewinnen." 

1/5
Gehe zur Galerie
    Nahe Paris kam es am 16. Oktober 2020 zu einem Terror-Angriff auf den Lehrer Samuel Paty.
    Nahe Paris kam es am 16. Oktober 2020 zu einem Terror-Angriff auf den Lehrer Samuel Paty.
    Reuters

    Festnahmen im Familien-Umfeld

    Der mutmaßliche Täter wurde kurze Zeit später von der Polizei aufgegriffen. Laut Medien hat er versucht, die Polizei anzugreifen – daraufhin hat diese auf ihn geschossen und ihn getötet. Unbestätigten Berichten zufolge ist er 18 Jahre alt, ein in Moskau geborener Tschetschene und war den Geheimdiensten bisher nicht bekannt. Er soll "Allahu akbar" ("Gott ist groß") gerufen haben und mit einem Küchenmesser bewaffnet gewesen sein. Außerdem soll er mit der Tat im Netz geprahlt haben.

    Laut "Le Figaro" soll der in Moskau geborene 18-Jährige auf Twitter seine Tat gestanden haben: "An Macron, dem Anführer der Ungläubigen, ich habe einen deiner Höllenhunde hingerichtet", postete er zu einem Bild des Opfers.

    Medienberichten zufolge kam es danach zu weiteren Festnahmen. Vier Menschen, darunter ein Minderjähriger, wurden am Freitagabend in Polizeigewahrsam genommen. Sie sollen zur Familie des mutmaßlichen Angreifers gehören, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP.

    Lehrer wurde von Eltern bedroht

    Der Lehrer soll am Freitagnachmittag auf offener Straße angegriffen worden sein. "Die Ermordung eines Geschichtslehrers ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Werte der Republik. Einen Lehrer anzugreifen bedeutet, alle französischen Bürger und die Freiheit anzugreifen", schrieb der Präsident der Nationalversammlung, Richard Ferrand, auf Twitter.

    Wie "Le Figaro" weiter schreibt, soll der Lehrer von Eltern bedroht worden sein, nachdem er kürzlich im Unterricht Mohammed-Karikaturen zeigte. Dabei sei es um das Thema Meinungsfreiheit gegangen. Der Sender BFM berichtete von einem Video, das der Vater eines Schülers Anfang des Monats auf Youtube veröffentlicht haben soll. In dem Video soll es auch um die Mohammed-Karikaturen gegangen sein.

    Wegen Drohungen habe er Anzeige bei der lokalen Polizeistation eingereicht. Auf Facebook zirkulierte zudem ein Post eines Vaters, der den Rücktritt des Lehrer forderte. Aufgrund dessen habe sich das Gerücht einer "Blasphemie" an der Schule verbreitet.

    1/53
    Gehe zur Galerie
      <strong>04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind</strong>:&nbsp;Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – <a data-li-document-ref="120068653" href="https://www.heute.at/s/luxus-durch-399-parkstrafen-nun-spricht-mastermind-120068653">jetzt packt er aus</a>.
      04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind: Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – jetzt packt er aus.
      privat