Welt
Polizei nimmt Klimaaktivisten vor Protest fest
Klimaaktivisten planten, eine Autobahn in England lahmzulegen. Die Polizei bekam einen Tipp und nahm mehrere von ihnen im Vorfeld fest.
Der Ärger über Klimaaktivisten, die Straßen blockieren und verhindern, dass Menschen in die Arbeit oder zu Terminen kommen, oder ihre Kinder in Schulen und Kindergärten bringen können, wächst zusehends. Die britische Tageszeitung "The Sun" schmuggelte nun einen Journalisten in ein Treffen der Gruppe "Just Stop Oil" ein und erfuhr so von einem geplanten Protest auf der Autobahn M25, die ringförmig um die Hauptstadt London führt.
Die Zeitung übergab dann der Polizei eine Ton-Aufnahme der Pläne, was am Sonntagabend zur Festnahme des Anführers von "Just Stop Oil", Roger Hallam (56), und zwei weiteren Aktivisten führte. Die Polizei begründete den Schritt damit, dass die Personen "vor hatten, wichtige Autobahnnetzwerke lahmzulegen, was der Öffentlichkeit großen Schaden zuführen" würde. Die "leichtsinnige Aktion" würde "die Öffentlichkeit in großem Ausmaß behindern."
Autobahn-Blockade gerichtlich verboten
Am Montag in der Früh wurden vier weitere Personen festgenommen. Ihnen allen wird vorgeworfen, "sich dazu zu verschwören, öffentlichen Ärger zu erregen", was gegen die Gesetze verstößt. Erst am Sonntagabend hatte der Oberste Gerichtshof es auf Antrag des Autobahnbetreibers National Highways verboten, die Autobahn M25 zu blockieren. National Highways wiederum war von Verkehrsminister Mark Harper zu dem Schritt angewiesen worden.
Wer dagegen verstößt und sich an jegliche Objekten oder Strukturen der Autobahn befestigt, oder wer dazu Hilfe leistet, muss mit Haftstrafen, Geldstrafen ohne Obergrenze und der Beschlagnahmung von Vermögen rechnen.
Trotzdem kletterten einzelne Aktivisten auf mehrere Überkopfwegweiser der M25. Aus Sicherheitsgründen stoppte die Polizei dort jeweils den Verkehr, holte die Demonstranten runter und nahm sie fest.