Wien
Polizei kündigt interne Ermittlungen nach Demo-Vorfall
In Wien kam es am Samstag zu unschönen Szenen im Zuge der Gegendemo gegen die Anti-Maßnahmen-Kundgebung im Resselpark.
Am Samstag gingen einige Hundert Maßnahmen-Kritiker in Wien auf die Straßen, um erneut gegen die aus ihrer Sicht falsche Corona-Politik der Bundesregierung zu demonstrieren. "Heute" berichtete. Die auch von teilweise Personen aus dem rechten Dunstkreis unterwanderte Demo fand in den Abendstunden im Resselpark beim Karlsplatz ihr Ende.
Für Aufsehen sorgt nun aber ein Video, das in sozialen Netzwerken kursiert. Es wurde im Zuge der von antifaschistischen Aktivisten durchgeführten Gegendemonstration aufgenommen. Diese hatten sich mit ihren Fahrrädern versammelt, um über den Wiener Ring zu radeln.
Polizei distanziert sich von Kollegen
Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Beamter mit einem Schlagstock auf eine Person einschlägt, die gerade ihr Fahrrad wegschiebt. Tumultartige Szenen sind die Folge. Im Hintergrund hört man Aktivisten schreien: "Wir tun ja gar nichts". Dennoch geht die Polizei mit voller Härte gegen die Demonstranten vor.
Die Bilder sind in der Tat so verstörend, dass sogar die LPD Wien auf ihrem Twitter-Account Stellung zum Vorgehen ihrer Beamten genommen hat. Zum Vorfall im Resselpark hält sie fest: "Das Verhalten des Kollegen ist für uns nicht nachvollziehbar und wird von uns nicht toleriert. Daher wurden die Ermittlungen aufgenommen."
Ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen, also Maßnahmen-Kritikern und Gegendemonstranten konnte dagegen laut Polizeiangaben "großteils verhindert" werden, berichtete die APA am Samstagabend.
Pyrotechnik von Gegendemonstranten
Am Abend veröffentlichte die Polizei dann auch eine vorläufige Bilanz zum Demo-Tag in Wien. "Im Bereich der Karlskirche versuchten die mobilen Kundgebungsteilnehmer (die Gegendemonstranten, Anm.) zu der rechtmäßig abgehaltenen Versammlung im Resselpark vorzudringen, um diese offensichtlich zu stören. Es wurden dabei pyrotechnische Gegenstände entzündet und auch geworfen. Dank dem konsequenten Einschreiten der Einsatzkräfte, konnte ein Aufeinandertreffen der rivalisierenden Gruppen verhindert werden", heißt es dort etwa.
In einer vorläufigen Bilanz kam es bei den Versammlungen zu einer Festnahme gemäß der Strafprozessordnung sowie mehreren gerichtlichen und verwaltungsrechtlichen Anzeigen. Nach derzeitigem Stand wurden der Polizei keine verletzten Personen gemeldet.