Wien
Polizei kommt Rip-Deal-Bande auf die Schliche
Im Zuge umfangreicher Ermittlungen ist es der Wiener Polizei gelungen, einen Betrugsfall zu klären. "Heute" kennt die Einzelheiten dazu.
Ermittler des Landeskriminalamtes Wien, Außenstelle Zentrum/Ost, Rip-Deal Unit Vienna, wurden im Sommer 2021 über eine mögliche Tathandlung informiert. Bereits bei der ersten Befragung der Opfer wurden die Ermittler hellhörig. Die Opfer wurden von "Israelisch-Schweizer Geschäftsleuten" bezüglich eines großen Immobilienprojektes in Belgrad kontaktiert. Im Zuge desersten Treffens wurde die Errichtung von 100 Badezimmernfür ein Hotelprojekt verhandelt.
Der Auftrag wurde mit einer Summe von 1,2 Millionen Euro beziffert, allerdings wollten die Vermittler eine Provision in der Höhe von € 200.000,- im Vorfeld haben. Schlussendlich wurde ein Vertrag aufgesetzt und die Opfer reisten im Juli 2021 erneut nach Belgrad, um alles abzuschließen. Dabei sei es den Tatverdächtigen durch einen Ablenkungstrick gelungen die Provision in der Höhe von € 200.000,-zu erbeuten und zu flüchten. Die Täter gingen dabei höchst professionell vor und fälschten unter anderem Reisepässe oder erstellten auch falsche Webseiten. Im Zuge der Ermittlungen gelang es der Rip-Deal Unit nicht nur zwei Tatverdächtige namentlich auszuforschen, sondern auch zwei weitere Opfer in Oberösterreich und im Burgenland ausfindig zu machen.
Ermittlungen noch nicht abgeschlossen
Die Opfer wurden in Italien (Verona und Rom) in den Jahren 2016 und 2017 betrogen. Sie boten auf Internetplattformen Luxusuhren und Goldmünzen an. Der Tatverdächtige soll diese bei Treffen in Italien mit Falschgeld erworben haben. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit der Rip-Deal Unit mit dem Bundeskriminalamt, den polizeilichen Dienststellen in Österreich (insbesondere der Polizeiinspektion Mattighofen), Europol und der italienischen Polizei konnte ein 28-jähriger österreichischer Staatsbürger am 15.10.2022 in Rom festgenommen werden.
Der Mann wird verdächtigt, einen Gesamtschaden von über € 300.000,- verursacht zu haben. Darüber hinaus wird ihm zur Last gelegt, bei den drei bekannten Fällen € 220.000,-Falschgeld weitergegeben zu haben. Das Falschgeld konnte von den Ermittlern sichergestellt werden. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Wien, Außenstelle Zentrum/Ost, sind noch nicht abgeschlossen. Nach zumindest zwei weiteren Tatverdächtigen wird aktuell gefahndet.
Die Polizei warnt eindringlich
► Wenden Sie sich bei Misstrauen an die nächste Polizeidienststelle oder sehen Sie von dem Geschäft ab
► Reisen Sie für den Verkauf eigener –vor allem luxuriöser –Habseligkeiten nicht ins Ausland
► Seien Sie achtsam und misstrauisch,wenn der potentielle Käufer keine Anstalten macht über den Kaufpreis zu verhandeln
► Stellen Sie Nachforschungen über Ihre Geschäftspartner an
► Erstatten Sie nach einem Rip-Deal jedenfalls Anzeige (im In-und Ausland)