Welt
Polizei bestätigt Tod durch reines Ecstasy in Champagne
Vor einer Woche starb ein 52-Jähriger nach einem Schluck aus einer Champagner-Flasche. Mehrere Personen erlitten schwere Vergiftungserscheinungen.
Eine fröhliche Runde in einem Restaurant im deutschen Oberpfalz, die Gruppe bestellt Champagner. Schon nach wenigen Schlückchen brechen die Feiernden zusammen. Ein Mann (52) stirbt. Sieben Gäste werden verletzt. Nun bestätigt die Polizei Oberpfalz Recherchen der "Bild": In der Flasche befand sich die Droge Ecstasy in reiner Konzentration.
Die Flüssigkeit sei rötlich-braun gewesen und habe nach dem Einschenken rasch nachgedunkelt. Sie habe nicht auffallend chemisch gerochen, wie Polizeisprecherin Andrea Meier gegenüber der Zeitung sagt. Auch habe sie nicht geperlt wie bei einem normalen Champagner.
Vorsicht bei Getränken aus dem Internet
Die Drei-Liter-Moët & Chandon Ice-Flasche in Weiden war offenbar übers Internet bestellt worden. Die Polizei warnt nun vor Champagner im Online-Versand, besonders bei Privatkäufen: Andrea Meier: "Vorsicht beim Konsum von Getränken, deren Herkunft aufgrund eines nicht nachvollziehbaren Vertriebsweges unklar ist."
Offen ist immer noch, wie die Droge in die Flasche geraten ist. Einen gezielten Anschlag schließen die Ermittelnden aus. Laut dem leitenden Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung. Die Soko Markt ermittelt zudem zusammen mit der Kripo Weiden und dem Zollfahndungsamt, wie die Flasche ins Restaurant "La Vita" gekommen ist.
Verletzte konnten Spital verlassen
Dem Restaurantpersonal könne man keinen Vorwurf machen, sie hätten die Flasche in «gutem Glauben an ein Originalprodukt» erworben und ausgeschenkt. Gesucht sind die Personen, welche die Flasche manipuliert haben. Der Letzte der Verletzen habe mittlerweile das Spital verlassen können. Für den 52-Jährigen findet am Mittwoch eine Trauerfeier in seinem Heimatort statt.