Politik

Polizei bekommt vier Tonnen schweres Sprengsystem

Im Entschärfungsdienst des österreichischen Innenministeriums geht laut Minister Gerhard Karner ein neues Sprengsystem in den Einsatz. 

Rene Findenig
In dem vier Tonnen schweren Gerät kann bis zu 8 Kilogramm TNT gefahrlos detoniert werden.
In dem vier Tonnen schweren Gerät kann bis zu 8 Kilogramm TNT gefahrlos detoniert werden.
BMI

In den Dienst gestellt wurde nun ein neues, vier Tonnen schweres Spezialgerät für den Entschärfungsdienst des heimischen Innenministeriums. "Das Sprengunterdrückungssystem, hergestellt von der schwedischen Firma Dynasafe, ermöglicht den sicheren Abtransport und die Lagerung von gefährlichen Substanzen oder Sprengmitteln, zum Beispiel bei Terrorlagen", so das Innenministerium. In dem Spezialstahlbehälter könne man bis zu acht Kilogramm TNT detonieren, "ohne, dass dabei Schaden entsteht".

"Schritt bei der Modernisierung der Polizei"

"Die Spezialisten des Entschärfungsdienstes müssen sehr gefährliche Einsätze meistern. Dafür soll ihnen auch die modernste Ausrüstung zur Verfügung stehen. Mit dem neuen Transport-System setzen wir einen weiteren Schritt bei der Modernisierung der Polizei", sagte Innenminister Gerhard Karner. Bisher kam beim Entschärfungsdienst ein System zum Einsatz, das dieser während der Briefbombenserie Mitte der 1990er-Jahre selbst entwickelt hatte. Das Problem: Die auf Anhängern transportierten Spreng- und Brandvorrichtungen waren nur für kleine Mengen gemacht. 

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    In den Dienst gestellt wurde nun ein neues, vier Tonnen schweres Spezialgerät für den Entschärfungsdienst des heimischen Innenministeriums. 
    In den Dienst gestellt wurde nun ein neues, vier Tonnen schweres Spezialgerät für den Entschärfungsdienst des heimischen Innenministeriums.
    BMI Jürgen Makowecz

    "Das neue Sprengunterdrückungssystem wiegt vier Tonnen und kann eine Detonation von acht Kilogramm TNT unbeschadet überstehen. Zum Vergleich: Ein Kilogramm TNT reicht aus, um eine Eisenbahnschiene zu sprengen", so das Innenministerium. Ein Spezialroboter bringt künftig den Sprengstoff in die "Kugel", diese wird dann per Fernbedienung verriegelt. "Der Transport erfolgt auf einem geländegängigen Lkw mit Spezialkran und einer mobilen Einsatzbasis für Sonderlagen. Der Aufbau des Gesamtsystems erfolgte in enger Zusammenarbeit mit einer zivilen Firma", heißt es.

    25 polizeiliche Entschärfer im Dienst

    Als Kosten werden knapp eine Million Euro genannt. Der österreichische Entscdhärfungsdienst ist laut Ministerium breit gefächert, bestehe aus 25 polizeilichen Entschärfern mit einer Zentrale in Wien sowie Außenstellen in Graz und Hall in Tirol. Angesiedelt ist die Abteilung bei den polizeilichen Spezialeinheiten. Beim Einsatzkommando Cobra gibt es zudem vier Taucher, die als Unterwasserentschärfer zum Einsatz kommen. In den Bundesländern gibt es 105 Sprengstoffkundige Organe (SKO-Beamte), die sprengstoffverdächtige Gegenstände prüfen, jedoch keine Entschärfungen vornehmen.

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