Klimaschutz

Politik unternimmt nicht genug gegen Flächenfraß

Laut einer repräsentativen Umfrage des WWF sagen 82 Prozent der Befragten, dass die Politik nicht genug gegen Bodenversiegelung unternimmt.

Lydia Matzka-Saboi
Österreich verbaut jährlich eine Fläche so groß wie Manhattan.
Österreich verbaut jährlich eine Fläche so groß wie Manhattan.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Mit 11,5 Hektar pro Tag liegt der Bodenverbrauch in Österreich immer noch um das Vierfache über dem offiziellen "Nachhaltigkeitsziel" des Bundes von 2,5 Hektar. Doch selbst dieses unverbindliche Ziel würde im Entwurf der österreichischen Bodenstrategie relativiert, kritisiert die Umweltschutzorganisation WWF.

Eine Mehrheit in der Bevölkerung wünsche sich laut WWF Verbindlichkeit beim Bodenschutz. 82 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Politik nicht genug gegen den Bodenverbrauch unternimmt - so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des market-Instituts im Auftrag des WWF Österreich.

59 Prozent sind außerdem der Ansicht, dass anstatt von Bürgermeistern das Land oder der Bund für Flächenwidmungen zuständig sein sollte. "Gerade kleine Gemeinden sind oft dem Druck von Investoren ausgeliefert", sagt Simon Pories, Bodenschutzsprecher des WWF.

Politikversagen beim Bodenschutz

Die Pläne des Landwirtschaftsministeriums zur Reform der Bodenstrategie kritisiert der WWF als "viel zu schwach". "Seit es in Österreich ein offizielles Bodenverbrauchsziel gibt, wird es konsequent verfehlt, ohne jegliche Konsequenzen. Statt weiterer Lippenbekenntnisse müssen Bund und Länder endlich wirksame Maßnahmen setzen, um den Flächenfraß zu bekämpfen", forderte Pories.

Wichtigstes Instrument sei eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch, die bei 81 Prozent der Befragten auf Zustimmung stößt. Generell sprechen sich über vier von fünf Befragten für strengere Maßnahmen aus.

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