Wien

Pokerspieler kam mit Spionage-Kamera in Casino

Unerwartete Wendung vor dem Wiener Landl im Prozess um Betrugsvorwürfe im Casino Wien.

Clemens Pilz
Der Ukrainer am Landesgericht Wien
Der Ukrainer am Landesgericht Wien
Denise Auer

Ein 44-jähriger Ukrainer musste sich am Montag wegen Betruges vor dem Landesgericht Wien verantworten. Der Mann soll seinem Glück beim Pokerspielen auf unerlaubte Weise auf die Sprünge geholfen haben.

Im Dezember 2022 soll der Angeklagte bei einem Pokerspiel im Casino Wien die verdeckten Karten seiner Gegenspieler ausgespäht haben: Laut Staatsanwaltschaft platzierte er ein Etui, in dem sich ein Handy und ein kleiner Spiegel befanden, unauffällig auf dem Pokertisch. Durch ein Loch im Behältnis konnte er demnach dem Croupier beim Verteilen in die Karten schauen.

High-Tech-Schummel

Ein unbekannter Komplize habe aus der Entfernung die Handy-Aufnahmen gesichtet und dem Spieler über einen Bluetooth-Kopfhörer mitgeteilt, welche Asse seine Gegner noch im Ärmel hatten.

Doch der Schwindel flog auf, die Schummel-Ausrüstung wurde sichergestellt. Ein Pechvogel ist der Ukrainer dennoch nicht: Dank Anwalt Nikolaus Rast ging er frei – es fehlten handfeste Beweise, dass die dubiose Ausrüstung auch wirklich eingesetzt wurde. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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