Klimaschutz
Plastikmüll ist Falle für junge Meeresschildkröten
Dass Plastikmüll gefährlich für alle Meeresbewohner ist, wissen wir alle. Eine Studie zeigt nun die Gefahr für junge Meeresschildkröten auf.
Plastikmüll kann besonders jungen Meeresschildkröten gefährlich werden. Dies ist laut Forschern der Evolution geschuldet: Junge Schildkröten, am Strand geschlüpft, schwimmen mit der Strömung hinaus aufs offene Meer, wo sie die ersten paar Jahre verbringen. Die Reptilien sind allerdings nicht allein auf ihrer Reise ins Meer: Immer mehr gefährlicher Plastikmüll wird von den Meeresströmungen mitgetrieben. Der Großteil des Mülls befindet sich an der Wasseroberfläche - dort, wo die Allesfresser am liebsten auf Futtersuche gehen.
Müll führt Meeresschildkröten zu mehr Abfall
Die Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass dieses Verhalten nun zur Falle werde und die Tiere in stark verschmutzte Gewässer brächte, erklärt Studienleiterin Emily Duncan von der Universität Exeter. Noch seien die Auswirkungen des Plastikkonsums auf Jungschildkröten unbekannt, Verluste in diesem frühen Stadium könnten aber erhebliche Auswirkungen auf die Populationszahlen haben.
Insgesamt 121 Meeresschildkröten von fünf verschiedenen Arten wurden im Zuge der Studie untersucht, berichten die Wissenschafter in der Fachzeitschrift "Frontiers in Marine Science". Die Jungtiere, bis zu 50 Zentimeter groß, wurden vor der australischen Küste im Indik oder Pazifik angeschwemmt oder gingen Fischern ins Netz. Tiere aller Arten hatten Plastik im Bauch. Bei den Jüngsten fand man häufig Reste von fünf bis zehn Zentimeter Größe, bei älteren Exemplaren noch größere Stücke.
Fatale Folgen
Plastik schadet Meeresbewohnern auf verschiedene Weisen: Wunden, Verstopfung oder auch eine Perforation des Magen-Darm-Trakts sind die Folgen vom Verzehr des Kunststoffes. Heute macht Plastikmüll 80 Prozent des Abfalls auf den Weltmeeren aus.