Politik

Auch Plakolm ortet "misslungene Integration" in Wien

Der Waldhäusl-Sager sei laut Claudia Plakolm "falsch" gewesen. Einen Hieb in Richtung Wien ließ sie sich im "Heute"-Talk dennoch nicht verkneifen.

Nicolas Kubrak

Die Aussagen von Gottfried Waldhäusl sorgen nach wie vor für breite Entrüstung. Während Grüne Gemeinderätin Berivan Aslan den niederösterreichischen FP-Landesrat als "rücktrittsreif" bezeichnete, sah der freiheitliche Parteichef Herbert Kickl an der Aussage kein Problem. "Das ist aufgeregtes Herumgegackere", meinte er.

Plakolm auf Dienstreise in Polen

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) hielt sich in der Causa deutlich bedeckter – das ist insofern spannend, so zeigte sich die Politikerin bei den Klima-Klebern deutlich angriffslustiger. Wir erinnern uns etwa an das knallharte ZIB2-Interview mit "Letzte Generation"-Mitbegründerin Martha Krumpeck.

"Heute" begleitete Plakolm bei ihrer zweitägigen Dienstreise in Polen, bei der es viel um politische Beteiligung der Jugend sowie den Ukraine-Krieg ging. Im Talk wollte "Heute" dennoch wissen, was die Jugendstaatssekretärin von der Attacke Waldhäusls hält und warum sie sich bisher so selten äußerte.

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    Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) flog am Dienstag auf Dienstreise nach Polen. Dabei spielte der Ukraine-Krieg eine große Rolle.
    Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) flog am Dienstag auf Dienstreise nach Polen. Dabei spielte der Ukraine-Krieg eine große Rolle.
    BKA

    Waldhäusl-Sager "falsch", aber... – Seitenhieb gegen Wien

    Plakolm finde die Waldhäusl-Aussage gegenüber der Schülerin "falsch", ließ sie wissen. Die Attacke habe sie insofern auch gestört, weil man zwischen Menschen, die bereit seien, sich in Österreich zu integrieren, und jenen, die es nicht seien, unterscheiden müsse. "Da liegen ganz einfach auch Welten dazwischen und deswegen kann man das schon gar nicht pauschal in Richtung einer Schülerin so antworten und deswegen war diese Aussage auch falsch", sagte sie.

    Am Montag fand am Wiener Reumannplatz die Solidaritätskundgebung "Wien sind wir alle" statt, wo gegen die Aussagen des FPÖ-Landesrats demonstriert wurde – es kam auch zu einer Störaktion, bei der ein Transparent am Amalienbad gesichtet wurde. 

    "Viele, viele Baustellen" in Wien

    Die Wiener Volkspartei hat sich kurzfristig von der Demo zurückgezogen, man wolle nicht als Mitveranstalterin einer Kundgebung mit "extrem linken Gruppierungen wie Links oder KPÖ" auftreten, hieß es. Plakolm betonte im Interview einmal mehr, dass man zwischen integrationsbereiten- und unwilligen Menschen unterscheiden müsse.

    Doch "gerade in Wien haben wir viele, viele Baustellen – so offen muss man sein", sagte sie. Die VP-Politikerin ging noch einen Schritt weiter: "Diese Demonstration war meines Wissens nach in Favoriten und das ist gerade der Ort, wo man nicht davon sprechen kann, dass dort Integration gelungen ist, genau dort haben wir viele Baustellen."

    Claudia Plakolm im "Heute"-Interview.
    Claudia Plakolm im "Heute"-Interview.
    Heute

    "Misslungene Integration"

    Sie betonte, dass man nicht in einen Topf werfen könne, da es viele positive Beispiele von jungen Menschen mit Migrationshintergrund gebe, die sich "seht, sehr gut in Österreich integriert haben, auch über den Arbeitsmarkt und die Schule hinaus – in der Gesellschaft, im Vereinswesen, im Ehrenamt".

    Auf der anderen Seite gebe es Beispiele, "die wir regelmäßig in der Zeitung lesen", die es laut Plakolm geschafft hätten, sich in Österreich ein "gesichertes, gemütliches Leben" aufzubauen und es teilweise mit Gewaltexzessen "noch ein bisschen aufregender gestalten". Genau das sei "misslungene Integration" und da müsse man hinschaut anstatt das Problem schönzureden, forderte die im Talk. Die Langfassung des Interviews findest du HIER >>

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