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Plagiatsvorwurf gegen Corona-Experten Niki Popper
Laut dem Plagiatsjäger Stefan Weber soll der bekannte Simulationsforscher Niki Popper fast die Hälfte seiner Diplomarbeit abgeschrieben haben.
Simulationsforscher Niki Popper erlangte während der Corona-Pandemie große Bekanntheit. Er gehört zusammen mit zahlreichen anderen Experten der Gecko-Krisenkoordination an, die Ende 2021 gegründet wurde, um das Pandemiemanagement in Österreich zu verbessern.
Falsch zitiert
Nun ist der Wissenschaftler aber mit einem Plagiatsvorwurf konfrontiert. Wie der Plagiatsgutachter Stefan Weber in seinem Blog veröffentlichte, soll Popper in seiner Diplomarbeit (2001) mit dem Titel "Simulation of the Respiratory System: Compartement Modelling and Modelling of Perfusion" Textstellen über den menschlichen Atmungskreislauf angeführt haben, ohne sie entsprechend auszuweisen.
Insgesamt sollen 30 Seiten komplett aus dem Netz übernommen worden sein. Popper räumte gegenüber der APA am Montag ein, Passagen "unreflektiert" übernommen zu haben. Er stehe für die Aufarbeitung zur Verfügung.
In der Diplomarbeit habe der Simulationsforscher "aus mathematischer Sicht versucht", die Durchblutung der Lunge (Lungenperfusion) "zu verstehen und darauf aufbauend ein einfaches Modell zu erstellen.
"Mache sehr viele Tippfehler"
"Aktuell geht es wohl um die Zitierung der medizinischen Quellen. Und ja – wenn ich selbst schreibe, mache ich sehr viele Tippfehler", gesteht Popper auf Twitter. Die Ausführungen zu Aufbau und Funktion der Lunge habe er seiner Erinnerung nach aus Physiologie-Büchern "unreflektiert" übernommen, berichtet die APA. So habe er etwa seine Beschreibung der Anatomie der Lunge "augenscheinlich" nicht als Zitat kenntlich gemacht.