Pilzvergiftung – jetzt brauchen Kinder neue Leber

Es ist Schwammerlsaison. Das ruft die Sammler auf den Plan, die im Wald nach den schönsten Exemplaren suchen. Doch es ist Vorsicht geboten, denn manche giftige Pilze sehen ungiftigen zum Verwechseln ähnlich.

Drei Kinder und ein Erwachsener kämpfen aktuell in der Uniklinik Essen (Deutschland) ums Überleben. In einem Fall seien zwei Cousins eingeliefert worden, in einem anderen Fall ein weiteres Kind aus einer anderen Familie. Die Kinder sind den Angaben zufolge zwischen fünf und 15 Jahre alt, auch der Vater eines der Kinder wird behandelt. Alle vier leiden an akutem Leberversagen infolge einer Pilzvergiftung mit dem hochgiftigen Knollenblätterpilz. Durch die Vergiftung ist die Leber kaputt und muss durch ein neues Organ ersetzt werden. Vermutlich wurde der giftige Pilz mit dem weißen Wild-Champignon verwechselt.

Alle vier Patienten warten nun – mit höchster Dringlichkeitsstufe – auf eine neue Leber, ihr Zustand ist kritisch. Bei Anzeichen einer Pilzvergiftung sollten sich Betroffene sofort ins Krankenhaus begeben, bevor ein Leberversagen eintritt.

Erste Symptome nach 6 bis 12 Stunden

Wie stark die Vergiftung ausfällt, hänge von der verzehrten Menge des giftigen Pilzes ab sowie wie groß und schwer die betreffende Person ist. Das Gift des Knollenblätterpilzes wird über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen. Dementsprechend sind Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen und Erbrechen die ersten Vergiftungsanzeichen, die jedoch nicht gleich, sondern erst sechs bis zwölf Stunden nach dem Verzehr auftreten. Die Gifte des Knollenblätterpilzes, die Amatoxine, zerstören die Leber.

Vorbereitung notwendig!

Immer wieder warnen Experten und Mediziner vor dem Sammeln von Pilzen. Ungeübte Sammler sollten ein entsprechendes Seminar besuchen, um sich umfassend über die Risiken zu informieren und die nötigen Kenntnisse anzueignen oder nur mit einem Profi sammeln gehen.