Prozess in Krems

Pfleger spritzt Insulin, drei Tage später ist Frau tot

Ein 24-Stunden-Pfleger soll einer Seniorin trotz Nahrungskarenz Insulin gespritzt und auch keine Blutzuckermessungen durchgeführt haben.

Erich Wessely
Pfleger spritzt Insulin, drei Tage später ist Frau tot
Der Prozess findet am Gericht in Krems statt.
"Heute", iStock (Symbol)

Heikler Prozess nach einem Todesfall im Bezirk Krems-Land: Ein 24-Stunden-Pfleger steht heute in Krems vor Gericht. Dem Mann wird grob fahrlässige Tötung vorgeworfen.

Der 65-jährige ungarische Staatsbürger hatte die Frau rund um die Uhr in ihrem Zuhause betreut. Heuer im Winter kam es zum Drama: Ab dem 12. Februar soll der Mann, bislang in Österreich unbescholten, der Seniorin trotz Nahrungskarenz (Anm.: Verzicht auf Nahrungsaufnahme wegen diagnostischen Gründen) weiter Insulin gespritzt haben. Laut Anklage soll der 65-Jährige zudem keine Blutzuckermessungen bei der Frau durchgeführt haben. Dabei hätte er als Pfleger genau darauf achten müssen. Drei Tage später starb die Frau im 83. Lebensjahr. Bis zu drei Jahre Haft drohen.

Auch Mediziner vor Gericht

Fortgesetzt wird heute, Freitag, auch der Prozess wegen grob fahrlässiger Tötung gegen einen Arzt am Gericht Krems: Der Urologe soll entgegen der Entscheidung eines Teams im Zuge einer OP eine Öffnung der Bauchhöhle bei einer Patientin vorgenommen haben. Vorgesehen war bei der betagten Frau der Teamentscheidung zufolge hingegen ein endoskopischer Tausch eines Katheters samt Steinzertrümmerung. Seine Entscheidung sei "sehr wohl medizinisch indiziert" gewesen, führte der Verteidiger des 58-Jährigen beim ersten Prozesstag aus. Die 79-jährige Patientin starb wenige Tage später nach der OP.

Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

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