Wien

Pfefferspray-Einsatz: "Ich hatte stundenlang Atemnot!"

143 Festnahmen, verletzte Polizisten, eingekesselte Demonstranten. Eine Blockade beim Parkring eskalierte, Lena Schilling war live dabei. 

Thomas Peterthalner
Pfefferspray gegen Demonstranten in Wien: Lena Schilling war mit dabei. 
Pfefferspray gegen Demonstranten in Wien: Lena Schilling war mit dabei. 
Denise Auer

Klima-Aktivistin Lena Schilling erlebte den Polizeieinsatz Montagfrüh beim Parkring in Wien hautnah mit – es gab 143 Festnahmen, weil sich Personen nicht ausweisen konnten. "Die Teilnehmer wurden mit Absperrgittern eingekesselt." Als Demonstranten hinaus wollten, drängte sie die Polizei zurück. "Sie haben Knüppel eingesetzt, Demonstranten wurden geschlagen." Auf Videos ist zu sehen, wie Teilnehmer mit Pfefferspray eingesprüht wurden.

"Spüre es noch immer auf der Lunge"

"Auch Fotografen und Journalisten wurden getroffen. Ich habe selbst Pfefferspray abbekommen, hatte mehrere Stunden Atemnot. Ich spüre es noch immer auf der Lunge", berichtet Schilling. Die Demonstranten seien friedlich gewesen.

Kein Pfefferspray bei Corona-Demos

Bei Corona-Demos sei kein Pfefferspray eingesetzt worden. Schilling überlegt eine Anzeige wegen Polizeigewalt. "Wir sichten mit unserer Rechtshilfe gerade die Videos." Die Empörung über den Einsatz war online groß. "Wir sind besorgt über die Kriminalisierung friedlicher Proteste", twitterte Amnesty Austria. Für Greenpeace war die Polizeiaktion war "unverhältnismäßig hart und einschüchternd". 

"Binnen Minuten eingekreist"

"Während Demonstrant:innen vor den Toren der #EuropeanGasConference binnen Minuten von der Polizei eingekreist und geräumt werden, darf die #Gaslobby hinter verschlossenen Türen weiter den Ausbau der europäischen Gas-Infrastruktur planen", postete die Umweltschutz-Organisation Global 2000.

"Gewaltbereites Vorgehen gegen Polizei"

Die Polizei weist die Anschuldigungen zurück. "Die Demonstranten in der Johannesgasse zeigten von Beginn an ein gewaltbereites Vorgehen gegen die Einsatzkräfte der Polizei", so eine Sprecherin. "Zwei Polizisten wurden dadurch verletzt. Die Personen haben sich teilweise im Vorhinein mit Steinen ausgerüstet, versucht die Sperrkette der Polizei gewaltsam zu durchbrechen und haben unter anderem bei der Anhaltung Widerstände gesetzt. Um ein Durchbrechen der Sperrkette zu verhindern musste von der Polizei Pfefferspray eingesetzt werden."

Neue Demos

Die Aktivisten lassen sich nicht einschüchtern, machen weiter: Heute könnte es wieder ungangemeldete Protestaktionen geben. Schilling dazu: "Manche Dinge darf man nicht verraten!"

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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