Österreich
Peter Seisenbacher in Kiew geschnappt
Die Flucht hat ein Ende: Doppelolympiasieger und Justizflüchtling Peter Seisenbacher ist am Nachmittag in Kiew verhaftet worden.
Der ehemalige Judoka hätte sich eigentlich am 19. Dezember des Vorjahres in Wien vor Gericht einfinden sollen. Doch er erschien nie.
Die Vorwürfe: Er soll im Zuge seiner Trainertätigkeit drei minderjährige Nachwuchssportlerinnen im Alter zwischen 9 und 13 Jahren missbraucht haben.
Anstatt sich vor dem Richter zu verantworten, tauchte Seisenbacher unter. Der 57-Jährige wurde in der Folge mit einem internationalen Haftbefehl gesucht.
In Kiew gestellt
Die monatelange Fahndung hatte nun offenbar Erfolg. Peter Seisenbacher wurde am Dienstag gegen Mittag in einer Wohnung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew verhaftet. Nun soll er nach Österreich ausgeliefert werden.
Sein Anwalt hatte auf jeden Fall schon Kontakt zu ihm: "Ja das stimmt", bestätigt Bernhard Lehofer gegenüber der "Kleinen Zeitung". "Ich bin in Kontakt mit ihm. Derzeit läut das Auslieferungsverfahren."
Lange Flucht
200 Tage lang entzog sich Seisenbacher der österreichischen Justiz. Zu Prozessbeginn war er Trainer des Judo-Nationalteams von Aiserbaidschan. Doch auch dort war er nirgends zu finden. Auch sein Anwalt wusste nichts über seinen Aufenthaltsort.
Zwischenzeitlich tauchte das Gerücht auf, Seisenbacher könnte sich in Japan oder San Francisco aufhalten. Auch Spuren in den arabischen Raum gab es, er soll zwischen 2013 und 2015 in Dubai gelebt haben. Auch von Glücksspiel-Lizenzen und Diamant-Schürfrechten in Madagaskar war die Rede.
Im Bezug auf die ihm vorgeworfenen Straftaten gilt für Peter Seisenbacher nach wie vor die Unschuldsvermutung. (red)