Uniklinikum St. Pölten

Personalmangel! HNO-Patienten warten ein Jahr auf OP

Die Neos erreichen "besorgniserregende Hilferufe von Bürgern". Im St. Pöltner Spital etwa wartet man im Schnitt ein Jahr auf eine OP im HNO-Bereich.

Erich Wessely
Personalmangel! HNO-Patienten warten ein Jahr auf OP
Neos-Gesundheitssprecherin Edith Kollermann
Neos

Die Neos orten eine mangelnde Versorgung im HNO-Bereich: "Die Situation ist untragbar – für die Eltern, für die Kinder, aber auch für immer mehr Ärztinnen und Ärzte", so Neos-Gesundheitssprecherin Edith Kollermann zu "Heute".

Für sie brauche es endlich die Reformen, "die seit Jahren am Tisch liegen. Beginnend bei einer Reform des Kassensystems, um mehr Jungärztinnen und - ärzte über Anreize in einen Kassenvertrag zu bringen. Mehr Studienplätze, die von Johanna Mikl-Leitner gefordert werden, sind als Lösung untauglich. Das Problem sind vor allem die nicht mehr zeitgemäßen Arbeitsbedingungen."

"Oft mit sehr viel Leid verbunden"

Die Pinken stellten eine Anfrage an den Landeskliniken-Landesrat Ludwig Schleritzko (VP). Neben den langen Wartezeiten – insbesondere für Kinder – wirke es laut den Pinken auch so, als hätte man im Bereich der HNO-Heilkunde im Uniklinikum St. Pölten auf sogenannte "Kinderbetten" vergessen. "Für die niederösterreichischen Kinder und deren Eltern sind die berichteten Wartezeiten oft mit sehr viel Leid verbunden. Nun stellt sich die Frage, sind dies Einzelfälle oder ist das ein grundlegendes Problem der niederösterreichischen Gesundheitsversorgung?", heißt es seitens der Neos in der Anfrage – auch genaue Daten zur Länge der Wartezeiten wollen die Neos erfragen.

Neos-Gesundheitssprecherin Edith Kollermann

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    Neos-Gesundheitssprecherin Edith Kollermann
    Neos-Gesundheitssprecherin Edith Kollermann
    Neos

    Auf "Heute"-Anfrage heißt es seitens der Landesgesundheitsagentur, dass man für planbare Eingriffe wie z.B. Mandel- oder Polypen-OPs im St. Pöltner Spital durchschnittlich ca. ein Jahr warte: "Die längeren Wartezeiten sind ein österreichweites Phänomen und dem hohen Bedarf sowie dem österreichweiten Personalmangel im Mangelfach HNO geschuldet." Alle akuten Notfälle sowie Tumorpatienten "werden zeitnah behandelt".

    Weiter heißt es: "Aufgrund der Entwicklungen in der HNO können bereits heute immer mehr Eingriffe – auch bei Kindern – tagesklinisch durchgeführt werden. Diese Optionen bieten auch andere Standorte in Niederösterreich an. Auf der HNO Abteilung im LK Mistelbach-Gänserndorf gibt es zwar nach wie vor eine temporäre Leistungsreduktion – tagesklinische Eingriffe wie zum Beispiel Polypenentfernung oder Trommelfellschnitt, werden in Mistelbach-Gänserndorf jedoch weiterhin durchgeführt."

    "Ausreichend Betten geschaffen"

    Zum Vorwurf, dass Kinderbetten vergessen wurden, heißt es seitens der LGA: "In der HNO Abteilung am Universitätsklinikum St. Pölten sind ausreichend Betten für die Versorgung von Kindern geplant und geschaffen worden. Ganz grundsätzlich entsprechen die systemisierten Betten der HNO- und Kinderabteilungen in Niederösterreich dem Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG). Derzeit laufen die Arbeiten für die Erstellung des Gesundheitspaktes auf Hochdruck. Die Ergebnisse werden die Grundlage für die Neuerstellung des RSG."

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      Auf den Punkt gebracht

      • Im St.
      • Pöltner Spital beträgt die Wartezeit für planbare HNO-Eingriffe durchschnittlich ein Jahr, was auf den österreichweiten Personalmangel in diesem Fachbereich zurückzuführen ist.
      • Die Neos kritisieren die untragbare Situation und fordern genaue Daten zur Länge der Wartezeiten, während die Landesgesundheitsagentur betont, dass akute Notfälle und Tumorpatienten zeitnah behandelt werden und tagesklinische Eingriffe auch an anderen Standorten in Niederösterreich möglich sind.
      wes
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