Wien
Personalmangel – An Volksschulen fehlen 12 fixe Lehrer
Keine Entspannung in der Personalsituation der Wiener Schulen in Sicht: Aktuell stehen 12 Klassen ohne fixe Klassenlehrer da, die ÖVP übt heftige Kritik.
An einer Wiener Schule wurden 20 Kinder "vergessen", für sie verlängerten sich die Sommerferien unfreiwillig um ein Monat – wir berichteten. Kurz darauf zeichnete der Wiener Pflichtschullehrer-Vertreter ein düsteres Bild der aktuellen Situation, sprach von ersten Einschränkungen im pädagogischen Angebot. So mussten aufgrund von fehlenden Lehrkräften teils Direktoren einspringen.
"Arbeiten mit Hochdruck an langfristigen Lösungen"
Damit nicht genug: Wie die Bildungsdirektion nun bestätigte fehlen aktuell 12 klassenführende Lehrkräfte in Wiens Volksschulen. Rund 6.400 Volksschulklassen gibt es in Wien. "Keine Schulklasse in Wien ist ohne Pädagogin", beruhigt man im Büro von Bildungsdirektor Heinrich Himmer. Auch die 12 betroffenen Klassen hätten eine Klassenführung, allerdings eine temporäre. Es könne sein, dass Klassenführungen geteilt werden.
Grund für die Probleme sei die "derzeitige Bedarfssituation". Besonders im Volksschulbereich würden viele Pädagogen nicht Vollzeit arbeiten wollen, ihre Aufgabe sei besonders herausfordernd. Hinzu kommen krankheitsbedingte Ausfälle. Man arbeite jedoch "mit Hochdruck an langfristigen Lösungen".
ÖVP erzürnt: "SPÖ und Neos haben Schulen nicht mehr im Griff"
Heftige Kritik an der Situation kommt von der ÖVP Wien, Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) hätte noch im Landtag im September bestätigt, dass jede Klasse einen fixen Lehrer hätte. "Die Volksschule ist keine Betreuungseinrichtung, sondern eine Bildungsanstalt. Was heute zu Tage tritt zeigt deutlich: SPÖ und Neos haben die Schulen nicht mehr im Griff", so Bildungssprecher Harald Zierfuß. Im Büro des Bildungsstadtrates verweist man auf Anfrage an die Bildungsdirektion.