Niederösterreich

Supermarkt gesperrt – jetzt jagen alle eine Giftspinne

Der Penny in Krems bleibt auch am Tag nach dem Spinnenalarm geschlossen. Ein Experte sucht nun. Der Markt öffnet erst, wenn das Tier eingefangen ist.

Erich Wessely
Brasilianische Wanderspinne (Symbolfoto) - in diesem Supermarkt wird sie nun gesucht.
Brasilianische Wanderspinne (Symbolfoto) - in diesem Supermarkt wird sie nun gesucht.
Getty Images/iStockphoto/DOKU NÖ

Aufregung hatte es am Dienstag in einer Penny-Filiale in Krems gegeben: Ein Mitarbeiter des Supermarktes in der Kremser Austraße hatte aus einer Obstkiste eine exotische Spinne krabbeln sehen. Die benachbarte Feuerwehr rückte an und durchsuchte die Räumlichkeiten, die Filiale wurde am Dienstag gesperrt. 

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    Supermarkt-Areal wurde abgesperrt
    Supermarkt-Areal wurde abgesperrt

    Die Chronologie der Spinnensichtung: Der Filialleiter des Supermarktes entdeckte die Spinne kurz vor 7.30 Uhr beim Herrichten der frischen Ware -  als er einen Bananenkarton öffnete. Gegenüber der Feuerwehr beschrieb er die Spinne als zirka zehn Zentimeter groß und schwarz-rot, weshalb die Vermutung naheliegt, dass es sich um eine Bananenspinne gehandelt hat. Beim Eintreffen der Feuerwehr war die Spinne nicht mehr auffindbar. Der Einsatzleiter veranlasste, dass sämtliche Bananenkartons zusammengetragen und mit Plastik verschlossen werden. Neben der Feuerwehr stand auch die Rettung im Einsatz. Nach gut einer halben Stunde war der Einsatz beendet.

    Penny bleibt geschlossen

    Auch am Mittwoch bleibt das Geschäft bis auf Weiteres zu: "Im Penny-Markt in der Austraße in Krems wurde gestern von einem Mitarbeiter vor Geschäftsstart eine nicht identifizierbare Spinne entdeckt. Die zuständige Behörde wurde sofort verständigt. Ein Spezialist klärt aktuell, um welche Spinnenart es sich handelt. Bis zur Klärung bleibt der Markt geschlossen", bestätigte auch die Pressestelle von Penny. Auch Online steht beim Penny in der Austraße: "Vorübergehend geschlossen" Übrigens: Hätte Penny die Filiale nicht geschlossen, wäre der Diskonter vom Magistrat behördlich gesperrt worden.

    „Die Beschreibung war, dass es ein größeres Tier mit schwarz-roten Punkten war. Der Filialleiter hat auch schon recherchiert und gemeint, es handelt sich um eine Bananenspinne, was bei der Obstlieferung ja naheliegend ist. Das Tier kann wie alle diese Spinnen einen schmerzhaften Biss verursachen, aber unser Personal ist gut ausgerüstet mit einer Schutzausrüstung. Ich sage jetzt einmal: Wenn es für eine brennende Wohnung reicht, dann wird es auch für eine Spinne reichen“, so der Kommandant der Feuerwehr Krems, Gerhard Urschler gegenüber "ORF NÖ".

    Aggressiv und giftig

    Die Bananenspinne gehört zu den Kammspinnen. Ob es sich jetzt um eine Brasilianische Wanderspinne, eine Fischerspinne oder eine Große Wanderspinne handelt, soll nun ein Experte vor Ort klären. Der Markt soll erst wieder aufsperren, wenn die Spinnen eingefangen wurden oder der Sachverhalt restlos geklärt ist. Übrigens: Das Gift der Phoneutria nigriventer (Brasilianische Wander- bzw. Bananenspinne) kann tödlich sein. Es führt zu Bluthochdruck, Muskelkrämpfen, Herzrasen bei Männern zu schmerzhaften Dauererektionen. Diese Spinnenart gilt zudem als äußerst aggressiv und kann bis zu 1,50 Meter weit springen.

    Schwarze Witwe und Speikobra

    Alarm um Gifttiere hatte es in den letzten Jahren in NÖ und Wien immer wieder gegeben: Ende Mai 2016 wurde ein Speikobra in einer Firma südlich von Wien gesichtet. Schlangenpapst Georg Jachan und Team jagten tagelang das Tier, gefunden wurde es nie. 2016 war in einer Importfirma in Amstetten eine Rotrückenspinne, die giftigste unter den Schwarzen Witwen, eingefangen worden.

    Ein Wiener hatte 2017 beim Kauf von Weintrauben eine gefährliche Zugabe bekommen: Eine Steatoda paykulliana, eine Giftspinne aus dem Mittelraum bis Zentralasien. 2019 hatte eine Plastikkobra bei Bisamberg (Korneuburg) für eine Bevölkerungswarnung samt Schlangenjagd gesorgt. 

    Antivenom aus München

    Und 2012 hatte ein Stromaggregat für eine illegale Cannabiszucht in Besenbucht (Dunkelsteiner Wald) Feuer gefangen. Durch die Hitze zerbrach das Terrarium in dem drei tödliche Schlangen gehalten waren - zwei Taipanschlangen (gefährlichste Schlange der Welt) und eine Monokelkobra. Es musste sogar extra ein Gegengift aus München angefordert werden. Der damals 43-jährige Hausbesitzer, ein Kampfsport-Staatsmeister, wurde angezeigt.

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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View