Biden mit Obama verwechselt
Peinliches Schweigen nach heftigem Trump-Patzer
Der US-Präsidentschaftswahlkampf nimmt kuriose Formen an. Ein peinlicher Trump-Versprecher sorgt in den USA nun erneut für Aufregung.
156 Jahre. So alt sind die beiden Favoriten um den Präsidentensessel in den USA, Joe Biden (81) und Donald Trump (77), zusammen. Waren lange Zeit die geistige Fitness und die verbalen Patzer des amtierenden Präsidenten Biden ein großer Kritikpunkt der Republikaner, sorgt nun auch Trump seit Wochen mit Fauxpas für viel Verwirrung.
Biden mit Obama verwechselt
So verwechselte der Ex-Präsident unter anderem seine republikanische Gegenkandidatin Nikki Haley mit der ehemaligen Sprecherin des Weißen Hauses, Nancy Pelosi, oder auch das Datum der Vorwahlen in Michigan.
Die neueste Trump-Panne spielte sich bei einem Auftritt in Richmond im US-Bundesstaat Virginia ab, wo der 77-Jährige einen Wahlkampfauftritt absolvierte. Trump ist bekannt dafür, bei diversen Veranstaltungen heftig auszuteilen und damit die Publik zu begeistern.
"Putin hat so wenig Respekt vor Obama, dass er jetzt von Atomwaffen redet. Ihr habt richtig gehört. Atomwaffen. Wir haben einen Narren als Präsidenten", sagte Trump, der einmal mehr gegen Biden austeilen wollte. Das Problem: Barack Obama ist im Januar 2017 von seinem Präsidentenamt abgetreten und ist seitdem nicht mehr im Weißen Haus tätig.
Peinliche Stille nach Rede
Wie der britische "Guardian" berichtete, herrschte nach dem Trump-Auftritt im Saal eher betretenes Schweigen als große Euphorie und Partystimmung.
Biden und Trump liefern sich also eine wilde Pannen-Show, zumal der amtierende Präsident am Vortag des Trump-Patzers gleich zweimal die Ukraine mit Gaza verwechselte. "In den nächsten Tagen schließen wir uns unseren Freunden in Jordanien und jenen an, die Luftabwürfe mit zusätzlichen Lebensmitteln und Hilfsgütern in der Ukraine durchführen", sagte Biden. Dabei meinte er aber eigentlich den Gazastreifen und nicht die Ukraine, teilte ein Sprecher des Weißen Hauses mit.
"Ich bin ein älterer Mann"
Die Debatte rund um die geistige Fitness des Präsidenten hatte in den letzten Tagen zusätzlich an Fahrt aufgenommen, nachdem der Sonderermittler Robert Hur einen Bericht über Bidens Verfassung veröffentlichte. Zwar hatte dieser den 81-Jährigen bei dessen Umgang mit geheimen Dokumenten strafrechtlich entlastet, dennoch nannte Hur ihn einen "wohlmeinenden, älteren Mann mit einem schlechten Gedächtnis".
Daraufhin verteidigte sich Biden in einer Pressekonferenz in Washington. "Ich bin wohlmeinend, ich bin ein älterer Mann, und ich weiß zum Teufel, was ich tue. Ich bin der Präsident, und ich habe dieses Land zurück auf die Beine gebracht", sagte er. Doch auch bei dieser Pressekonferenz stolperte Biden mental: Er bezeichnete den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi als "mexikanischen Präsidenten".