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Shitstorm für TV-Sender nach Schummel-Umfrage

In der deutschen "Tagesschau" wurde ein Beitrag über das Experiment der Discounter-Kette Penny gesendet. Eine Kundin sorgte dabei für mächtig Wirbel.

Hannah Mertens, hier mit Hanna Mertens angeschrieben, wurde vom WDR zu ihrer Meinung über das neue Preis-Experiment der Discounter-Kette Penny befragt.
Hannah Mertens, hier mit Hanna Mertens angeschrieben, wurde vom WDR zu ihrer Meinung über das neue Preis-Experiment der Discounter-Kette Penny befragt.
Screenshot ARD

Die deutsche Discounter-Kette Penny sorgte anfangs Woche mit einem ungewöhnlichen Experiment für Schlagzeilen. Das Unternehmen liess die wahren Preise von verschiedenen Lebensmitteln berechnen. Wenn auch die versteckten Kosten einkalkuliert wären, also die Umwelt- und Gesundheitsschäden durch die Lebensmittelproduktion mit Emissionen durch Futtermittel oder durch Pestizide, käme es deutlich teurer. Im besagten Experiment kostet Käse plötzlich 94 Prozent mehr, Frankfurter 88 Prozent mehr.

Das Penny-Experiment war kürzlich auch Thema in der Tagesschau beim deutschen WDR. Der Reporter fragte verschiedene Kundinnen und Kunden nach ihrer Meinung. Die meisten äußerten sich negativ darüber, außer Hannah Mertens. Die junge Frau lobte die Aktion. Aber es gibt ein Problem: Mertens arbeitet selbst beim WDR als Moderatorin beim Radiosender WDR 5.

WDR erklärt Situation

Nutzer des Online-Dienstes Twitter, der kürzlich in X umbenannt wurde, haben die Unternehmensnähe der Kundin aufgedeckt, schreibt die Newsplattform "Welt". Der WDR äußerte sich nach Bekanntwerden wie folgt: "Kolleginnen und Kollegen zu interviewen, ohne die Zugehörigkeit transparent zu machen, verstößt gegen unsere journalistischen Standards. Wir bedauern diesen Fehler, er war ein Versehen."

Die "Welt" schildert, wie es zu diesem peinlichen Fehler kommen konnte. Demnach habe die Mitarbeiterin nach ihrem Frühdienst im Supermarkt eingekauft und sei dort vom Reporter zur Discounter-Aktion befragt worden. "Er kannte sie nicht", sagt der WDR. "Es kam zu einem Missverständnis. Die Kollegin sagte, sie komme gerade vom WDR Radio. Der Reporter verstand in dieser Situation, sie habe von diesem Thema im WDR Radio gehört."

Mittlerweile wurde der originale Beitrag bearbeitet. In der ARD-Mediathek findet sich nur noch eine geschnittene Version ohne die Moderatorin.

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