Reisen

Pech gehabt: Wer hier zu dick ist, darf nicht mitfahren

Ein Freizeitpark in Australien erhebt vor Fahrtantritt das Gewicht seiner Besucher - angeblich zu deren Sicherheit. Wer zu viel wiegt, hat Pech.

Sabine Primes
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Achterbahn Abyss im Adventure World.
Achterbahn Abyss im Adventure World.
Facebook/ Adventure World Official Page

Adventure World sieht sich mit "Fat Shaming"-Vorwürfen konfrontiert, nachdem dort für die kommende Sommersaison Gewichtsbeschränkungen für die Fahrgeschäfte veröffentlicht wurden. Angeblich, um die Sicherheitsanforderungen der Hersteller besser durchzusetzen. Das führte dazu, dass ein 13-jähriges Mädchen gewogen und dann von einer Wasserrutsche ausgeschlossen wurde, weil sie "zu schwer" war.

"Enttäuschungen vermeiden"

Die Wiegestationen zur Selbstbedienung wurden in der Nähe des Eingangs von Fahrgeschäften aufgestellt. Gäste, die sich nicht sicher sind, ob sie die Gewichtsgrenze einhalten, werden gebeten, auf die Waage zu steigen um "Enttäuschungen zu vermeiden", wie es auf dem Schild heißt. Die Waage blinkt dann mit einem grünen oder roten Licht und zeigt den Besuchern an, ob sie die Standards der Adventure World erfüllen.

Einige Attraktionen, darunter die Achterbahn Abyss, haben eine Gewichtsgrenze von 600 Kilogramm für acht Personen – was bedeutet, dass das Durchschnittsgewicht des Besuchers maximal 75 Kilogramm betragen darf. 

Der CEO Andrew Sherry sagte, die neu implementierten Waagen sollen dem Komfort der Kunden dienen sowie einer "Sicherheitsbewertungswaage für das Fahrergewicht". "Das bringt uns auf eine Linie mit fast allen anderen Wasserparks des Landes. Wir sind nicht die Einzigen, die ein solches System implementieren", sagte er.

Kritik in den sozialen Medien

Social Media-Nutzer haben die offizielle Facebook-Seite von Adventure World mit Bildern und Posts überschwemmt. Für jemanden, der jahrelang mit seinem Gewicht und seinem Körperbild zu kämpfen hatte, sei dies "schändlich", sagte die Frau weiter. Eine Frau, die es als "fat shaming" bezeichnete, erklärte, obwohl sie den Sicherheitsaspekt verstehe, die öffentliche Waage sei "einfach falsch".

Mittlerweile entschuldigt

Der Themenpark hat seitdem den Wortlaut auf seiner Website nach Angaben von Facebook-Nutzern angepasst, indem das Gesamt-Fahrlimit anstelle des individuellen Gewichts aufgeführt wurde.

Ein Sprecher von Adventure World antwortete einigen besorgten Kunden online und stellte klar: "Solange das Sicherheitsgurtzeug eines Fahrers die vollständig geschlossene Position erreicht und die anderen Sicherheitsanforderungen erfüllt, können Fahrer über 75 Kilogramm mitfahren."

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    Amputierter soll Prothesen abnehmen

    Vor Kurzem gab es wieder einen Zwischenfall in dem beliebten Freizeitpark. Martin Slamzi, der seit Kindheit zwei Beinprothesen trägt, wurde vor dem Rutschen mit seinem Sohn aufgefordert, seine Beine abzunehmen. 

    "Ich war den ganzen Weg den großen Hügel hinaufgelaufen, hatte etwa 25 bis 30 Minuten in der Schlange gewartet und war mit meinem autistischen Sohn unterwegs, der mit seinem Vater die Rutsche hinunterfahren wollte, als mir gesagt wurde, dass ich wegen meiner Beinprothese nicht mitfahren könne", sagte Slamzi. "Ich habe gesagt, dass sie nur abfallen, wenn ich es will. Es ist nicht so, dass sie einfach zufällig abfallen. Sie gehen einfach nicht 'ab'".

    Schließlich bot ihm ein Manager eine Rückerstattung des Eintrittspreises und einen kostenlosen Hotdog als Entschädigung für seine Tortur an. CEO Andrew Sharry sagte, der Vergnügungspark tue sein Bestes, um alle einzubeziehen, aber er blieb dabei, dass sich die Prothesen während der Fahrt "lösen" könnten.

    Laut Slamzi sei der Vorfall - der sich vor seinen Kindern und Dutzenden von Fremden abspielte - eines der "schrecklichsten" und "erniedrigendsten" Dinge gewesen, denen er je begegnet sei.