Politik
PCR-Test-Chaos: Ministerium prüft rechtliche Schritte
Großes Chaos bei den Schul-Tests in einigen Bundesländern. Das Bildungsministerium prüft deswegen rechtliche Schritte.
Zum Jahreswechsel hieß es "Alles neu" bei den Schul-Tests. Nach einer Klage beim Bundesverwaltungsgericht musste das Bildungsministerium den Auftrag für die PCR-Tests an den Schulen der acht Bundesländer neu ausschreiben. Als Bestbieter kam ein Labor hervor, dessen Leistungsfähigkeit sogar im Zuge eines Nachprüfungantrags festgestellt wurde.
Nun kamen aber in der ersten Runde die Daten zu spät, fehlerhaft oder unvollständig. Überhaupt auch die Zahl der positiven Fälle sei nicht nachvollziehbar, heißt es aus dem Kabinett von Bildungsminister Martin Polaschek gegenüber "Heute.at". Dem Bildungsministerium wurde zudem eine nicht nachvollziehbar niedrige Zahl von positiven Fällen gemeldet
Umstieg auf Antigen
Man hat deswegen eine Qualitätsprüfung mittels Vergleichsmessung durch Experten in Auftrag gegeben. Und: Das Ministerium prüft sogar rechtliche Schritte gegen die Bietergemeinschaft.
"Grant" auf Bildungsminister: Schüler beklagt PCR-Mangel >>
Um die Sicherheit an den Schulen zu gewährleisten, führen die Schüler nun tägliche Antigentests durch. Maske tragen sie ohnehin durchgehend. Es wird außerdem appelliert, am Wochenende nach Möglichkeit einen PCR-Test durchzuführen.
Ergebnisse aus anderen Bundesländern
Über einige Pannen bei der Datenübertragung an die Schulen berichtete "Heute.at" bereits am Mittwoch. In einer niederösterreichischen Schule sollen laut einem Lehrer nur 5 von 80 erwarteten Ergebnissen eingelangt sein. Auch Lehrer aus Oberösterreich berichten über ähnliche Probleme. "Das ist alles andere als eine sichere Schule, Herr Minister", meint eine Pädagogin aus dem Waldviertel.
Eine Schule in Ober Grafendorf (Bezirk St. Pölten-Land) erhielt sogar die Ergebnisse aus Bad Ischl (Bezirk Gmunden, OÖ) - Chaos pur. In manchen Schulen seien gar keine Codes gekommen, deshalb hat man überhaupt gar nicht testen können. "Chaotische Zustände", kommentierte ein verärgerter Lehrer.