Wirtschaft

Paukenschlag im ORF – ZiB-Chef tritt zurück

Nun ist es fix: Der über seine Chats mit HC Strache gestolperte ZiB2-Chef Matthias Schrom hat am Mittwoch seine Funktion im ORF zurückgelegt.

Leo Stempfl
ZIB2-Chef Matthias Schrom hat ORF-General Weißmann bereits über seinen Rücktritt informiert.
ZIB2-Chef Matthias Schrom hat ORF-General Weißmann bereits über seinen Rücktritt informiert.
Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com

Am Montag setzte es den ersten Paukenschlag: Nach den Enthüllungen rund um seine Chats mit dem ehemaligen FP-Chef HC Strache wurde ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom beurlaubt. "Die Optik der Chats ist verheerend und so habe ich den Ethikrat um Prüfung ersucht. Die Glaubwürdigkeit der ORF-Nachrichten steht trotz dieser Chats weiterhin außer Zweifel", betonte ORF-General Roland Weißmann.

In der Konversation aus dem Frühjahr 2019 mit dem Ex-Vizekanzler beschwerte sich Strache bei Schrom über einen ZiB-Bericht. Dem stimmte Schrom zu, das sei "natürlich unmöglich". Schrom räumte bereits ein, dass der Chat-Verlauf mit Strache "zugegebenermaßen keine glückliche Außenwirkung" habe.

Schrom legt Funktion zurück

Nach nur zwei Tagen "Urlaub" ist die Entscheidung nun gefallen. Wie per Aussendung bekannt gegeben wurde, hat Matthias Schrom seine Funktion als ORF-2-Chefredakteur am Mittwochvormittag zurückgelegt. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat den Rücktritt bereits bestätigt und diesen angenommen.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: "Ich nehme das Angebot von Matthias Schrom, seine Funktion als Chefredakteur zurückzulegen und damit die persönliche Konsequenz aus den veröffentlichten Chats zu tragen, an. Auch wenn die bisherige Amtsführung von Matthias Schrom untadelig und die ORF-TV-Information in den vergangenen vier Jahren bei Millionen Menschen in Österreich sehr erfolgreich war, sind es gerade das große Vertrauen in unsere Berichterstattung und die kompromisslose Glaubwürdigkeit unserer Journalistinnen und Journalisten, die einen Schritt wie diesen unausweichlich erscheinen lassen. Ich zolle Matthias Schrom Respekt für seine Entscheidung, weil er damit beweist, dass ihm das Interesse der Redaktion wichtiger ist als seine Funktion, und danke ihm für die hervorragenden Leistungen der ORF-TV-Information unter seiner Führung."

Schroms Nachfolgerin wird die stellvertretende Chefredakteurin Eva Karabeg, die bereits übergangsweise mit der Leitung der Redaktion betraut war.

Schrom prägte ZiB-Sendungen

Unter Matthias Schrom als Chefredakteur war die ORF-TV-Information mit einer Sonderzahl an nationalen und internationalen Krisen und Ereignissen konfrontiert. Beispielhaft seien die Stichworte Ibiza, Kanzler-Rücktritt, Corona-Pandemie, Sturm aufs Capitol, Wien-Attentat und Ukraine-Krieg erwähnt. Mit unzähligen Breaking News und vielen hundert Stunden Live-Strecken wurde und wird Österreich bestmöglich informiert, das räumten auch jene ein, die dem ORF ansonsten sehr kritisch gegenüberstehen. So wurde beispielsweise ein Bild mit dem Slogan "Ab heute zahle ich GIS" während der Ibiza-Berichterstattung zum ikonographischen Beweis der hohen Glaubwürdigkeit der ORF-TV-News.

Im Rahmen der erwähnten Berichterstattungs-Schwerpunkte haben sich auch jene jungen Journalistinnen und Journalisten hervorragend bewährt, die Matthias Schrom ergänzend zum etablierten "ZIB"-Team geholt und gefördert hat. Dazu gehören u. a. Tobias Pötzelsberger, Margit Laufer, Martin Thür, Matthias Westhoff, Simone Stribl, Peter Teubenbacher, Stefan Lenglinger und zuletzt Alexandra Wachter.

Und: Unter Matthias Schrom wurde die tägliche ORF-TV-Information erfolgreich weiter ausgebaut, etwa mit der "ZIB 2 am Sonntag", den Info-Magazinen "Aktuell nach eins" und "Aktuell nach fünf", bzw. die "Zeit im Bild" um 19.30 Uhr inhaltlich und optisch modernisiert. All das unter großer Zustimmung des Publikums, wie die Reichweitenzuwächse für die ORF-Info-Formate eindrucksvoll belegen.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>15.11.2024: Alle Jahre teurer? Erstes Foto enthüllt Punsch-Preise.</strong> Punsch, Kekse und Bratwürstel: Bald herrscht in Linz wieder Weihnachtsstimmung. "Heute" konnte einen ersten Blick auf die heurigen Preise erhaschen. <a data-li-document-ref="120072417" href="https://www.heute.at/s/alle-jahre-teurer-erstes-foto-enthuellt-punsch-preise-120072417">Die ganze Story &gt;&gt;</a>
    15.11.2024: Alle Jahre teurer? Erstes Foto enthüllt Punsch-Preise. Punsch, Kekse und Bratwürstel: Bald herrscht in Linz wieder Weihnachtsstimmung. "Heute" konnte einen ersten Blick auf die heurigen Preise erhaschen. Die ganze Story >>
    "Heute"
    Mehr zum Thema
    An der Unterhaltung teilnehmen