Es ist ein historischer Sieg der eigentlich roten Stadt im westlichen Waldviertel. Erstmals in der Geschichte landet die ÖVP auf Platz eins und stößt damit die Partei von Bürgermeister Peter Müller (SPÖ) vom Thron.
Erstmals seit 1924 hat sich die ÖVP mit 41,01 Prozent den ersten Platz in Schrems gesichert. Doch bei der Mandatsverteilung im Gemeinderat hat die ÖVP weiterhin nicht die Mehrheit. 12 Mandate gehen an die Schwarzen und 12 an die Roten, die 38,73 Prozent der Stimmen erhielten. Damit sind in Bezug auf die Mandate beide Parteien gleichauf. Lediglich 75 Stimmen trennen die beiden Parteien voneinander.
Die FPÖ konnte in Schrems ebenfalls Zugewinne machen. Wie in vielen anderen Gemeinden in Niederösterreich konnten sie auch hier zwei weitere Kandidaten in den Gemeinderat bringen und die Zustimmung der Wähler sogar mehr als verdoppeln.
Waren es 2020 noch 4,55 Prozent, die für die FPÖ stimmten, machten heute 10,48 Prozent der Wähler ein Kreuz bei der FPÖ. Die Zahl der Blauen Mandatare in der Schrems steigt somit von einem Gemeinderat auf drei.
Besonders spannend: In Schrems wird es von nun an keine Grünen mehr im Gemeinderat geben. Die Partei stand heuer nicht mehr auf dem Wahlzettel. Stattdessen kandidierte die Liste "Natur-Kinder-Soziales".
Mit nur 2,07 Prozent der Stimmen, konnte die Liste jedoch kein Mandat für sich gewinnen. 68 Wahlberechtigte machten ihr Kreuzchen bei der neuen Liste. Schrems ist jedoch eine Vorzeige-Gemeinde, wenn es um Natur und Klimaschutz geht. Scheinbar funktioniert das auch ohne Grüne in der Stadtpolitik.
Den Anstoß, erste deutschsprachige Ramsar-Stadt (Wetland City) zu werden und sich dem Schutz der Feuchtgebiete in der Region noch weiter zu verschreiben, kam vom bisherigen Bürgermeister Peter Müller (SPÖ).
Trotz des historischen Sieges der ÖVP, sollte das Projekt aber nicht vom Tisch sein. In jener Gemeinderatssitzung, in der der Grundsatzbeschluss zur Bewerbung geschlossen wurde, stimmten immerhin alle anwesenden Gemeinderäte – bis auf die FPÖ – dafür.