Coronavirus
Paukenschlag – Erstes EU-Land lässt Sputnik NICHT zu
Während Österreich eine Verimpfung von Sputnik V plant, erteilt unser Nachbar dem russischen Vakzin nun eine Absage. Keine Zulassung in der Slowakei!
Seit 5. März laufen bereits die Verhandlungen des österreichischen Bundeskanzlers mit dem Russian Direct Investment Fund (RDIF) – Österreich soll insgesamt 1 Million Dosen des Russen-Impfstoffs bekommen. In 57 Staaten kommt das Vakzin mittlerweile zum Einsatz. Eine Zulassung in der EU stand bislang allerdings noch aus, derzeit läuft ein Rolling Review von Sputnik V bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA.
Am Dienstag erteilte das erste EU-Land dem russischen Vakzin allerdings eine Absage. Österreich-Nachbar Slowakei hat Sputnik V nicht zugelassen.
Die Begründung hierfür: Die Slowakische Staatliche Institut für Arzneimittelkontrolle (SUKL) hat nicht genügend Informationen, um über Nutzen und Risiko des russischen Coronavirus-Impfstoffs Sputnik V urteilen zu können. Ende März langte eine entsprechende Stellungnahme der Arzneimittelbehörde beim Gesundheitsministerium in Bratislava ein, wie die SUKL-Sprecherin Magdalena Jurkemikova der slowakischen Nachrichtenagentur TASR mitteilte.
Diese Problematik wird auch seitens der EU sowie der Experten in Österreich kritisiert. Die Datenlage lasse ein Urteil über Sputnik nicht zu - konkrete Informationen des Herstellers zur Produktion und Sicherheit fehlten nämlich. Doch in Österreich wird der Einsatz des russischen Vakzins offenbar bald Realität.
Prioritär wäre für Kurz eine Zulassung durch die EMA, allerdings schreckt der Bundeskanzler auch vor einem Alleingang Österreichs über eine Notfallzulassung nicht zurück.
Impfstoff laut "Lancet"-Studie sicher
Das slowakische Arzneimittelinstitut erklärte, dass Hersteller-Daten zur Produktion und Sicherheit fehlten. "Von Inkonsistenzen war die Rede und der Unmöglichkeit, verschiedene Studien und in Staaten verwendete Chargen zu vergleichen. Sputnik V hat laut Tageszeitung "Dennik N" mehrere Tests in der Slowakei erfolgreich bestanden, aber die ließen keine endgültige Beurteilung der Sicherheit und Effizienz zu." Dies berichtet die APA am Dienstag.
Die Zeitung schrieb laut Nachrichtenagentur CTK außerdem, dass jener russische Impfstoff, der in die Slowakei geliefert wurde, nicht identisch mit jenem Sputnik V sei, welcher in anderen Ländern verimpft werde und dessen Bewertung im Fachblatt "The Lancet" veröffentlicht wurde.
Gemäß der "Lancet"-Studie vom Februar war der Impfstoff "grundsätzlich sicher" und zeigte auch eine Effektivität von um die 90 Prozent.
Sputnik-Verimpfung in Ungarn
Bereits zugelassen ist das russische Vakzin innerhalb der EU in Ungarn. Der Österreich-Nachbar war der erste EU-Staat, der nicht von der EMA zugelassene Corona-Impfstoffe aus Russland und China einsetzte. Seit Februar wird in dem Land neben den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Pfizer sowie Moderna und dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca auch das russische Vektorvakzin Sputnik V sowie der inaktivierte Impfstoff der chinesischen Sinopharm verimpft.
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