Welt

Passagier rastet mitten in Flugzeug aus und prügelt los

Brutaler Tumult an Bord einer Maschine der American Airlines. Ein Passagier hatte in irrer Wut einen Flugbegleiter heimtückisch zu Boden geprügelt.

Roman Palman
Ein American Airlines Airbus A321 beim Start am Los Angeles International Airport. Archivbild.
Ein American Airlines Airbus A321 beim Start am Los Angeles International Airport. Archivbild.
REUTERS

Passagiere und Besatzung an Bord des Fluges AA377 nach Los Angeles am Mittwoch haben US-Medienberichten zufolge kurz nach dem Start einen 33-jährigen Mann überwältigt und gefesselt. Alexander T. soll zuvor mit brutaler Körpergewalt einen Flugbegleiter attackiert haben.

Etwa 20 Minuten nach dem Start im mexikanischen Los Cabos soll der Mann aus Westminster in Orange County, Kalifornien, plötzlich seinen Sitz verlassen und einen Flugbegleiter an den Schultern gepackt haben. Dann verlangte er CBS zufolge nach Kaffee, während er erneut nach den Schultern des Airline-Angestellten griff. Nach diesem Zwischenfall wanderte er nach vorne Richtung Erster Klasse und lungerte dort herum.

Erneut darauf angesprochen, soll er laut Staatsanwaltschaft dann sogleich seine Fäuste geballt und Kampfhaltung eingenommen haben. Die Besatzungsmitglieder fürchteten, dass der stämmig 33-Jährige im orangeroten Hawaii-Shirt ihnen Gewalt antun wollte.

Faustschlag ins Genick

Lange dauerte es nicht, bis die Situation vollkommen eskalierte. Videoaufnahmen eines Mitreisenden zeigen, wie der Flugbegleiter Alexander T. anweist, zurück auf seinen Platz zu gehen. Dann dreht der Airline-Angestellte um, um den Piloten zu informieren. Auf dem Weg in Richtung Cockpit wird er plötzlich von dem aggressiven Passagier hinterrücks attackiert. Mit Anlauf verpasste der 33-Jährige seinem Opfer einen krachenden Faustschlag mitten ins Genick.

Danach flüchtete der Angreifer in den rückwärtigen Teil der Maschine, wo er aber von den geschockten Mitreisenden mit Körperkraft, Kabelbindern und Klebeband überwältigt wurde. Weil die Hand- und Fußfesseln nicht reichten, ihn im Sitz festzuhalten, musste er dann noch mit Gurterweiterungen festgeschnallt werden.

Der Flugbegleiter konnte selbst nachdem der Brutalo in Gewahrsam genommen war, seinen Dienst nicht mehr fortsetzen und musste nach der Landung in ein Spital gebracht werden.

Bis zu 20 Jahre Haft

Eine weitere Stewardess sei von den Ereignissen so geschockt gewesen, dass vor lauter Angstzittern kaum ihre Passagiere betreuen konnte. "Das waren die längste Stunde und 58 Minuten meines Lebens", zitiert "Business Insider" aus den Fallakten. Inzwischen machte Alexander T. Bekanntschaft mit dem FBI. Er muss sich nun für seine unfassbare Tat vor einem Bundesgericht verantworten. Bei einer Verurteilung wegen Störung des Flugpersonals drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft.

Zeit genug, um seine Tat noch einem gründlich zu überdenken, ehe er wieder einmal einen Flieger besteigt. Zumindest bei den American Airlines wird man Alexander T. in absehbarer Zeit aber nicht mehr an Bord sehen. Er wurde von der Fluglinie mit einem permanenten Beförderungsverbot belegt.

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