Müll und Flaschen im Gang

"Party bis spätnachts" – Airbnb raubt Wiener den Schlaf

Markus K. kämpft seit Jahren mit den Problemen von Kurzzeitvermietungen in seinem Wohnhaus – wenn Airbnbs zur Belastung werden!
Hannah  Maier
28.02.2025, 05:30

Kurzzeitvermietungen und Airbnbs können in Wohnhäusern zur Belastung werden. Das weiß Markus K. nur zu gut. Seit neun Jahren wohnt er mit seiner Freundin in einer Wohnung in Wien-Landstraße. An Schlaf ist kaum zu denken.

Denn in der Wohnanlage gibt es vier Wohnungen, die über Airbnb vermietet werden. Manche verfügen über Dachterrassen. "Dort werden bis spätnachts Partys gefeiert. Es hallt im ganzen Innenhof und man hört alles", schildert der 43-Jährige.

Sachen fliegen vom Balkon

Damit nicht genug. "Müll, auch Glasmüll, wird teilweise im Stiegenhaus abgestellt. Restmüll wird in den Papiermüll geschmissen. Ich habe auch schon erlebt, dass die Leute, wenn sie betrunken sind, Sachen vom Balkon in den Innenhof hinunterwerfen", schildert Markus.

Dass es sich bei den Wohnungen um Airbnbs handelt, hat der Mieter über Inserate herausgefunden. Beim Einzug wurde er auch seitens der Hausverwaltung darauf hingewiesen, dass im Haus zumindest zwei Wohnungen über Airbnb vermietet werden. "Die Leute könnten sich aber trotzdem ordentlich benehmen", meint der Wiener.

Schon 400 Airbnbs im 3. Bezirk gemeldet

Mit dem Vermieter der Wohnungen ist er laufend in Kontakt. Dieser versuche, die Gäste auch darauf hinzuweisen, dass es eine Nachtruhe gibt und keine Partys am Balkon gefeiert werden sollen. "Es ist seitdem etwas besser geworden, aber die Probleme gibt es trotzdem noch", so Markus. Er hat die Airbnbs im Zuge der "Home not Hotels"-Initiative der Links-Partei gemeldet.

Der Landstraßer Bezirksrat Daniel Harrasser sammelt dabei mithilfe der Wiener Bevölkerung Hinweise zu mutmaßlichen illegalen Airbnbs. Allein in Wien-Landstraße hat er bisher insgesamt über 400 mutmaßlich illegale Anzeigen auf Airbnb und Co. beim zuständigen Magistrat angezeigt. "Laut der Arbeiterkammer sind in Wien rund 14.000 Wohnungen allein auf Airbnb inseriert. Das verknappt den Wohnraum und treibt die Mieten in die Höhe. Jede Airbnb & Co-Wohnung weniger kann helfen, wieder eine Wohnung zu finden", sagt Harrasser.

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