Österreich
Parkplatzmangel vor Post: Tausende Kunden weniger
Ärger bei Kunden und Post in St. Pölten über die (nicht ganz) neue Parkplatzregelung bei der Post am Bahnhof. Es gibt zahlreiche unzufriedene Kunden - die Post kann aber nichts dafür.
Mit der Einrichtung einer neuen Polizeiinspektion beim Bahnhof gibt es vor der Post weniger Parkplätze und eine neue Parkplatzregelung. Postkunden beschweren sich zunehmend, dass sie keine Stellplätze für ihre Erledigungen zu den Geschäftszeiten mehr finden. Ein Teil ist nämlich nur für Taxis, ÖBB und (nun auch) Polizei reserviert.
Parkplatzmangel
Gegenüberliegend gibt es drei Kurzparkplätze mit zehn Minuten und der Rest mit 30 Minuten Verweildauer. „Kommt man bei einem der drei 10-Minuten-Parkplätze nur eine Minute zu spät zurück, weil man vor den Postschaltern länger warten musste, gibt es einen Strafzettel", klagt eine Kundin. Und zu Mittag "verparken" findige Dauerparker die wenigen verbliebenen 30-Minuten-Plätze: Sie legen um 11:45 Uhr einen Parkschein in die Scheibe und verlassen den Platz erst um 13:15 Uhr. Das ist möglich, da zwischen 12 und 13 Uhr Parken gratis ist.
Neue Regelung abgelehnt
Immer öfter müssen sich Postangestellte mit aggressiven Beschwerdeführern auseinandersetzen. Der Polizei sind die Hände gebunden, da die Parkplatzregelung die Stadtgemeinde festlegt. Polizeioberst Franz Bäuchler: "Der Vorschlag (von Post und Polizei) einer einheitlichen, kundenfreundlichen Parkzeitbegrenzung auf 15 bis 20 Minuten (Anm.: in der Erledigungen und kleine Besorgungen zu schaffen sind), wurde vom Magistrat der Stadt abgelehnt". Die Post dürfte aufgrund der Parkplatzregelung tausende Kundenbewegungen weniger verzeichnen. Die Rede ist von rund 7.000 Kunden weniger seit Jahresbeginn.
Das sagt die Stadt
"Wir haben im Hinblick auf die Post die gebührenpflichtige Kurzparkzone auf 30 Minuten herabgesetzt. Von Postkunden kam die Beschwerde, dass die Zubringung von Briefen erschwert ist und daher haben wir ein Parkverbot für ein paar Fahrzeuge errichtet. Das bedeutet, dass man 10 Minuten halten darf. Seit dem sind weitere Beschwerden ausgeblieben. Auch von der Post gab es seither keinen Kontakt mit dem Verkehrsamt. Somit war davon auszugehen, dass die Regelung passt. Von der Polizei bestand ursprünglich der Wunsch sämtliche gebührenpflichtigen Kurzparkplätze in ein Parkverbot umzuwandeln. Ein Parkverbot über alle Parkplätze ist auch keine Lösung, weil man nur 10 Minuten halten darf und der Aufenthalt im Postamt während der Spitzenzeiten länger dauert. Die 30-minütige Kurzparkzone ist diesbezüglich die optimale Lösung und deshalb wurde das nicht umgesetzt", so Martin Koutny vom Magistrat.
"Befremdlich ist, dass die Kritiker nicht mit der zuständigen Stelle in Kontakt treten. Im Übrigen ist darauf hinzuweisen, dass es sich beim Bahnhofplatz um ein Ballungszentrum an unterschiedlichsten Interessen handelt: Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, öffentlicher Personennahverkehr, Taxi, ÖBB, Post, Kiss & Ride, Bike & Ride, Admiral, Ladetätigkeit…. Der Platz, der zur Verfügung steht, ist aber nicht beliebig vermehrbar. Er ist begrenzt und müssen sich sämtliche Nutzer diesen Platz teilen. Dass es hier zu Engpässen kommt, ist leider selbstverständlich. Die Post hat ihre Standortwahl grundsätzlich mit offenen Augen getroffen, damit aber auch die Nachteile in Kauf genommen, den ein derartiger Standort mit sich bringt. Der „Zuzug" der Polizei alleine hat das Problem wohl nur verstärkt und nicht ausgelöst", so Martin Koutny weiter.
(Lie)