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Paralympics: Betrügt China beim Grad der Behinderung?

Die chinesischen Sportler räumen bei den Paralympics ab. Das sorgt für viel Wirbel, der Vorwurf des Klassifizierungs-Dopings steht im Raum.

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Liu Mengtao gewinnt im Para Biathlon
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IMAGO

An der Spitze des Medaillenspiegels thront China mit unfassbaren 46 Medaillen. Unfassbar? Ja. Es sind nämlich 45 mehr als an allen vorherigen Winter-Paralympics. Einziges Edelmetall war bisher Gold im Curling an den Spielen 2018 in Pyeongchang. Bei vielen Nationen hinterlässt das einen faden Beigeschmack.

Viele fragen sich: Wie kann das sein? Geht alles mit rechten Dingen zu? Denn der chinesische Leistungsexploit könnte nicht nur am guten und harten Training liegen. Der große Diskussionspunkt: die Klassen-Einstufung der Athleten. Man spricht von Klassifizierungs-Doping.

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    Paralympics-Star Carina Edlinger mit ihrem Blindenhund Riley
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    GEPA

    Zur Erklärung: Im paralympischen Wintersport bekommen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Zeitfaktor, der sich aus dem Grade der Beeinträchtigung ergibt. Zusammengesetzt wird dieser aus Erfahrungswerten und Leistungen zusammen. Das Problem: Chinas Athleten waren auch wegen der seit 2020 geltenden Corona-Ausreisesperre bei nahezu keinem internationalen Wettkampf gesichtet worden.

    Der Vorwurf, der im Raum steht: Die China-Sportlerinnen und -Sportler sind wegen der fehlenden Auftritte nicht richtig klassifiziert worden. Klassifizierungen werden von einer international zusammengesetzten Einteilungs-Kommission vorgenommen. ZDF-Experte Matthias Berg fand zuletzt deutliche Worte: "Wenn eine Person mit einer kleineren Behinderung zu einer mit einer größeren in die Klasse kommt, dann hat sie keine Chance mehr. Damit gefährden wir unseren Sport."

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      Das sind Österreichs Medaillen-Helden von den Olympischen Winterspielen in Peking 2022.
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      Picturedesk, Gepa

      Der deutsche Chef de Mission, Karl Quade, äußerte auch Zweifel betreffend Richtigkeit der Klassifizierung. Auch der Schweizer Missionschef Roger Getzmann bestätigt gegenüber 20 Minuten, dass Klassifizierungen immer ein Thema seien: "Wir sind mit dem Klassifizierungssystem auch nicht zufrieden, weil es keine Protestmöglichkeiten gibt und wenig Transparenz." Getzmann will der chinesischen Delegation aber nichts unterstellen: "Zu sagen, dass die Chinesen bevorzugt werden, ist übertrieben. Sie haben einfach eine größere Auswahl an Menschen, die optimal in die Klassen passen." Dann sagt der 48-Jährige: "Es gibt vermutlich falsch klassifizierte Sportlerinnen und Sportler bei China und bei anderen Nationen."