Wien
9-Meter-Papierschifferl sorgt in Wiener City für Aufseh
Seit 2014 haben mehr als 28.000 Menschen ihr Leben auf der Flucht im Mittelmeer verloren. Caritas und UNHCR setzen deshalb ein Zeichen.
Seit 2014 haben mehr als 28.000 Menschen ihr Leben auf der Flucht im Mittelmeer verloren. Als Appell an die Politik und für sichere Fluchtwege setzen daher Caritas und das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR jedes Jahr ein gemeinsames Zeichen. Unter Anleitung des Kölner Künstlers Frank Bölter bastelten rund 100 Freiwillige am "Langen Tag der Flucht" ein neun Meter langes Papierfaltboot – und setzten es im Brunnen vor der Karlskirche aus.
Doch ganz aus Papier sei das Boot nicht, verrät der Künstler im "Heute"-Interview. Da seine Bordwände stabil und wasserdicht sein müssen, seien diese aus beschichtetem Papier. Die Aktion solle ermutigen, sich mit Flüchtlingen zu solidarisieren. Auch kleine Papierboote mit Solidaritätsbotschaften wurden gebastelt und am Rand des Brunnens drapiert.
Lautstarker Appell an die Politik
Neben Bölter waren Caritas-Direktor Klaus Schwertner, UNHCR-Sprecherin Ruth Schöffl und der Unternehmer und Influencer Ali Malohdji am Karlsplatz dabei. Letzterer erzählte im "Heute"-Interview (siehe Video), wie er damals als Dreijähriger mit seinen Eltern aus dem Iran nach Wien geflohen ist und betont, wie froh er ist, in Österreich leben zu dürfen.
„"Wir hatten uns die Flucht nicht ausgesucht, das sucht sich ja keiner aus!"“
Der "Lange Tag der Flucht" fand heuer bereits zum zwölften Mal statt, österreichweit gab es rund 80 gratis Veranstaltungen.