Wirtschaft

Paffender Swatch-Chef nebelt Mitarbeiter ein

Nick Hayek pafft seine Zigarren im ganzen Swatch-Gebäude. Das kritisieren Mitarbeiter nun scharf. Der Uhrenkonzern reagiert mit einem Stinkefinger.

Heute Redaktion
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Nick Hayek ist passionierter Zigarrenraucher. Auch an Medienkonferenzen lässt es sich der Chef des Schweizer Uhrenkonzerns nicht nehmen, eine Havanna zu paffen. Am Hauptsitz in Biel qualmt Hayek offenbar ohne Rücksicht in allen Räumen. Das verärgert die Mitarbeiter. Auf sozialen Medien kritisieren sie ihren Chef scharf, wie "20 Minutes" schreibt.

"Er raucht im ganzen Gebäude seine Zigarren. Das ist ein Affront gegenüber der Gesundheit der anderen", beklagt sich ein Mitarbeiter. Ein weiterer schreibt: "Er schert sich einen Dreck um uns, dabei hat der Arbeitgeber die Pflicht, die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen."

Rauchen neben Schwangeren

Hayek soll nicht nur in seinem Büro, sondern auch im Besprechungsraum und in der Cafeteria rauchen. Auch an einer Weihnachtsfeier hat er angeblich gepafft. Zudem habe er andere dazu ermutigt, ebenfalls zu rauchen – obwohl schwangere Kolleginnen anwesend gewesen seien. Wie eine interne Quelle "20 Minutes" sagte, hat die Personalabteilung Angst, gegen Hayeks Verhalten etwas zu unternehmen.

Ein Aktionär erinnert sich zudem, wie sich Hayek an einer Generalversammlung von Swatch ohne Rücksicht eine Zigarre ansteckte, obwohl sich andere offenkundig am Rauch störten.

Stinkefinger als Antwort

Swatch selber spielt die Kritik der Mitarbeiter herunter. Das ganze Thema sei angesichts der aktuellen Probleme auf der Welt – etwa des Coronavirus, des Klimawandels, des extrem starken Frankens und der Spannungen im Nahen Osten – ein von der Fasnacht inspirierter Zirkus, teilte die Medienstelle mit. Zudem schickte sie der Zeitung eine Karikatur, die Hayek mit Stinkefinger zeigt. Das Sujet war letztes Jahr an der Basler Fasnacht zu sehen.

Das Berner Wirtschaftsamt teilt mit, dass im Falle eines Verstoßes gegen das Gesetz gegen das Passivrauchen geeignete Maßnahmen getroffen würden. Das sei etwa im letzten Jahr zweimal passiert. Details nennt das Amt keine. Grundsätzlich sei der Arbeitgeber aber gesetzlich dazu verpflichtet, seine Angestellten vor dem Passivrauchen zu schützen. Bei Verstößen drohe eine Geldstrafe.