Fussball

Pacult: "Herzog muss sich verarscht vorkommen"

Ralf Rangnick soll Österreichs Fußball-Nationalteam zur EM 2024 coachen. Der Deutsche Fußball-Fachmann kommt allerdings nicht überall gut an.

Erich Elsigan
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Peter Pacult hätte Andreas Herzog gerne als Teamchef gesehen.
Peter Pacult hätte Andreas Herzog gerne als Teamchef gesehen.
GEPA

Der neue ÖFB-Teamchef heißt Ralf Rangnick, das ist seit Freitag offiziell. Heimische Kandidaten wie Peter Stöger und Andreas Herzog, mit denen Sportdirektor Peter Schöttel ebenfalls Gespräche führte, schauen durch die Finger. 

Zum Unverständnis von Peter Pacult. "Es ist enttäuschend, dass es zum dritten Mal in Folge kein Österreicher geworden ist. Herzog muss sich ja verarscht vorkommen, Stöger wurde vertröstet. Wir sind irgendwie die einzige Nation, die nicht auf eigene Trainer setzt", ärgert sich der Klagenfurt-Coach in der "Krone". "Für was bilden wir dann Jahr für Jahr neue Trainer aus, wenn sie dann eh nie in Frage kommen?"

Auf Rangnick ist Pacult generell nicht gut zu sprechen. Der Deutsche wurde 2012 Sportdirektor von RB Leipzig. Eine seiner ersten Handlungen: Er trennte sich von Pacult, der damals Coach der "Bullen" war. "Er hat es da nicht einmal geschafft, mich zu kontaktieren und mir zu sagen, dass ich nicht mehr Trainer bin. Das sollte man von einem Mann, von einem Sportdirektor, schon erwarten. Das tat dann halt Didi Mateschitz", erzählt Pacult.

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    Der Wiener hält Rangnick für überschätzt. "Er ist bei sehr vielen Klubs im Streit auseinandergegangen, ehemalige Trainerkollegen können auch nur ein Lied von singen, als Rangnick deren Sportdirektor war. Als Coach hatte er - bis auf Ulm - hauptsächlich bei finanzstarken Klubs Erfolg."

    "Da kommt mir das Kotzen"

    Und auch die oft gepriesene Rangnick-Spielweise (Stichwort Pressing) stößt Pacult sauer auf. "Da kommt mir das Kotzen, wenn ich das Wort RB-Stil höre. Denn jeder vergisst Ernst Happel, der schon damals in den 70ern und 80ern diesen Spielstil geprägt hat - Forechecking, frühes Anpressen am gegnerischen Sechzehner. Das ist ja nix Neues."

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