Wirtschaft
Österreichs Wirtschaft profitiert von Zuwanderern
Eine Studie von EcoAustria besagt, dass sich die Migration trotz Kosten für Asyl auf das Haushaltsbudget des Landes positiv auswirkt.
Die Migration nach Österreich hat einen positiven Einfluss auf die Beschäftigung, die Investitionen und das Wirtschaftswachstum, so die zentralen Ergebnisse der EcoAustria-Studie, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach wirkt sich Zuwanderung allen voran auf das Budget des Landes positiv aus. Nur die Bilanz über das Asylwesen fällt eher negativ aus. "Durch die Zuwanderung fällt das Bruttoinlandsprodukt um einiges höher aus, als es ohne Migration der Fall wäre", sagt Tobias Thomas, Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria.
Das gestiegene Angebot an Arbeitskräften kann allerdings kurzfristig auch zu einer gewissen Lohndämpfung und einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit insbesondere unter Geringqualifizierten führen. "Die Höhe der wirtschaftlichen und fiskalischen Effekte der Zuwanderung hängt entscheidend von der Qualifikationsstruktur und der Arbeitsmarktintegration ab", erläutert Thomas.
Mehr Einnahmen als Augaben
Wie die Auswirkungen auf die öffentlichen Einnahmen und Ausgaben im Detail aussehen, zeigt eine Analyse auf Basis des Makromodells PuMA von EcoAustria. Dabei wurden die Effekte der Migration der Jahre 2013-2018 nach Österreich auf die öffentlichen Einnahmen und Ausgaben bis 2020 untersucht: Durch die Zuwanderung aus EU15-Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Italien fällt das öffentliche Budget bis 2020 per Saldo um 2,6 Mrd. Euro höher aus, als es ohne Zuwanderung der Fall wäre. Noch positiver wirkt aufgrund der höheren Fallzahl die Zuwanderung aus EU13-Ländern wie Rumänien, der Slowakei oder Ungarn, die den Budgetsaldo bis 2020 um 5,8 Mrd. Euro höher ausfallen lassen. Auch die Zuwanderung aus Drittstaaten wie der Türkei trägt im selben Zeitraum mit 1,2 Mrd. Euro positiv zum österreichischen Staatshaushalt bei.
Die Untersuchung wurde von EcoAustria in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Familienforschung der Universität Wien im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds durchgeführt.
Rasche Integration hilft
Asyl-Migration ist wiederum primär unter humanitären und nicht unter ökonomischen Gesichtspunkten zu sehen. Insbesondere aufgrund der schlechteren Arbeitsmarktintegration wird das Budget bis 2020 mit 8,1 Mrd. Euro belastet. Konkret zahlen Asylwerber bis 2020 4,6 Mrd. Euro ein, erhalten aber 12,7 Mrd. Euro aus dem Staatshaushalt. Im zeitlichen Verlauf zeigt sich aber auch hier: Je stärker Qualifikationsmaßnahmen greifen und je rascher die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt, desto schneller kommen die positiven ökonomischen und fiskalischen Migrationsfolgen zum Tragen.
Verdrängungseffekte am Arbeitsmarkt
Außerdem konnten Verdrängungseffekte am Arbeitsmarkt festgestellt werden. Vor allem gering Qualifizierte würden die Folgen der Zuwanderung, etwa in Form von höher Arbeitslosigkeit und geringeren Löhnen, zu spüren bekommen. Davon betroffen seien aber wiederum vorrangig die Flüchtlinge selbst.
Über alle Migrationsgruppen hinweg trägt die Zuwanderung nach Österreich bis 2020 positiv mit 1,4 Mrd. Euro zum öffentlichen Budget bei, so das Fazit der Untersuchung.
Auszug aus dem Regierungprogramm zum verschärften Asylrecht:
(red)