Österreich

Österreicher gehen öfters in die Kirche als ins Kino

Das Institut Marketagent.com bat Österreicher das Jahr 2017 Revue passieren zu lassen. Einige Ergebnisse überraschen.

Heute Redaktion
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Österreicher besuchen öfters die Heilige Messe als das Kino.
Österreicher besuchen öfters die Heilige Messe als das Kino.
Bild: imago stock & people

Die Befragung der Marktforschungsinstitut erfolgte zu zahlreichen Themen – angefangen von Sport und Ernährung über Freizeit bis hin zu Sex und Alkohol.

Wandern liegt im Trend

In Punkto Sport haben die Österreicher mit dem Wandern offenbar eine neue Volkssportart für sich entdeckt. Durchschnittlich neunmal schlüpften sie 2017 in ihre Wanderschuhe. Im Gegensatz dazu schnallten sie lediglich 2,1 Tage ihre Skier an, 7 von 10 haben gar keine Pistenkilometer absolviert – wohl eine ernüchternde Bilanz für die selbsternannte Ski-Nation Nummer 1.

Ganz allgemein erwiesen sich die Österreicher im vergangenen Jahr als wenig experimentierfreudig und probierten durchschnittlich nur 0,6 neue Sportarten aus.

Öfter zur Heiligen Messe als ins Kino

Ihre Freizeit verbringen Herr und Frau Österreicher gerne bei einem guten Buch. Die 14- bis 19-Jährigen haben 2017 6,6 Bücher gelesen, bei den 60 bis 69-Jährigen waren es gar 12,6.

An der Befragung "Vermessung des Jahres 2017" von "Marketagent.com" haben 2.017 Personen teilgenommen.

3,6 Mal haben sich Österreicher einen Film im Kino angeschaut. Im Schnitt waren sie auf 2,2 Sportevents und auf 1,2 Konzerten. Sonntags zieht es eher die ländlichen Bewohner in die heilige Messe. 6,1 Mal waren sie in der Kirche, in der Stadt schrumpft diese Zahl auf nicht einmal die Hälfte (2,9 Mal).

Getreu dem Motto, man solle Feste feiern, wie sie fallen, waren die Österreicher im heurigen Jahr auf 4,1 Geburtstagsfeiern, haben 3,4 Mal Blumen verschenkt und 4,4 Mal der fehlenden Kreativität in Punkto Geschenken nachgegeben und sich für Geldgeschenke entschieden.

Mehr Räusche als Flirts

Apropos Feiern: Dazu gehört ab und zu auch ein kleiner Schwips – um genau zu sein waren die Österreicher laut eigenen Angaben durchschnittlich 7,5 Mal betrunken (Männer häufiger als Frauen) und haben 3,4 Nächte zum Tag gemacht. Und was gibt es nach einer durchzechten Nacht Besseres, als ein Imbiss beim Würstel- oder Kebapstand? Mehr als 17 Mal hat der Gusto auf Käsekrainer und Döner die junge Generation im vergangenen Jahr angelockt.

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In Sachen Liebe zeigt die Befragung, dass die Österreicher im heurigen Jahr durchschnittlich 3,3 Flirts genossen haben. Mit 2,4 Personen ist es nicht nur beim Blickkontakt geblieben und so haben die Befragten im Durchschnitt mit 2,4 Personen Sex gehabt. Aber wo Freud, dort auch Leid: So haben die Österreicher 2017 im Schnitt 3,5 Mal unter Liebeskummer gelitten. Geweint haben die Österreicherinnen übrigens 26,2 Mal, während bei den Männern immerhin 4,1 Mal die Tränen flossen.

Neun Tage ohne Internet

Was die Fernseh- und Internetgewohnheiten der Österreicher betrifft, so wurden im Durchschnitt 60,5 Tage ohne Fernsehen am TV Gerät verbracht, bei den 14 bis 19-Jährigen steigt die Anzahl sogar auf 100,3 Tage. Langsam aber doch ringen Streamingdienste wie YouTube, Netflix & Co dem klassischen TV den Rang ab. Wenig verwunderlich also, dass die internetfreien Tage in diesen Zeiten unter den Jugendlichen bei lediglich 8,9 Tagen im Jahr 2017 lagen.

An den übrigen 356 Tagen wurde fleißig im Netz gesurft und auch geshoppt. Im Mittel haben sich die Österreicher 15 Mal ihr Packerl nach Hause liefern lassen und lieber 24/7 in den Onlineshops gestöbert, anstatt durch die Geschäfte zu bummeln. Wenn sie sich aber dennoch ins Shopping-Getümmel geworfen haben, dann am häufigsten in ein Modegeschäft. Vor allem bei Frauen sorgt dieser Gedanke für leuchtende Augen. 20,1 Mal waren sie im Schnitt Kleidung shoppen, Männer hingegen nur 7,5 Mal.

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Entspannung gehört dazu

Trotz all der guten Wünsche für die Gesundheit zu Jahresbeginn waren Herr und Frau Österreicher auch im Jahr 2017 nicht völlig immun und mussten sich im Schnitt viermal mit einer Verkühlung und 2,2 Tage lang mit Fieber herumschlagen. Medikamente wurden aber vorrangig gegen Kopfschmerzen genommen, nämlich 11,7 Mal. 4,1 Mal haben sich die Befragten eine Massage gegen etwaige Verspannungen gegönnt, 2,1 Mal haben sie in der Therme die Füße hochgelegt, 21,5 Mal ein Vollbad genossen.

Alles in allem ist eine positive Bilanz aus dem Jahr 2017 herauszulesen. 40,4 Tage möchten die Österreicher gerne genauso noch einmal erleben. (red)