Coronavirus

GECKO-Experte sagt, wann es mehr Freiheiten geben wird

Die Regierung hat einen neuen Öffnungsplan. Doch lässt das Virus überhaupt weitere Lockerungen zu? "Unter Vorbehalt", sagt GECKO-Experte Ostermann.

Roman Palman
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Herwig Ostermann ist Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GesmbH.
Herwig Ostermann ist Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GesmbH.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

"Ich glaube, dass die nächsten Tage und die Entwicklung der nächsten Wochen ganz ganz entscheidend ist", sagt Herwig Ostermann im Interview mit dem "Ö1 Morgenjournal" am Dienstag zum weiteren Öffnungsfahrplan der Regierung. Ostermann ist Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH und berät als Mitglied der Corona-Kommission und der GECKO-Taskforce die Regierung. Als quasi oberste Planungsstelle unseres Gesundheitssystems weiß er, was Sache ist.

Alles unter Vorbehalt

Ostermann ist noch vorsichtig, alle Prognosen seien mit Unsicherheiten behaften. Sollte die von der Regierung angenommene günstige Entwicklung umschlagen, bekomme man ein Problem. "Wir kennen das, wenn man in steigende Wellen hinein öffnet, dann hat man immer zwei Effekte, die sich aufschaukeln, und das wäre selbstverständlich zu vermeiden."

Deshalb stünden alle Beratungen und Empfehlungen seitens der Experten "unter dem Vorbehalt", dass eine Sättigung eintrete sich das Fallgeschehen sichtlicht beruhige und auchdie Reproduktionszahl des Virus weiter sinke.

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    vlnr.: Herwig Ostermann während einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und Katharina Reich.
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    GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

    "Ich war immer für härteren Kurs"

    Er selbst scheint während des Interviews wenig glücklich mit dem Öffnungsplan: "Ich war immer für einen sehr vorsichtigen Kurs mit härteren Maßnahmen und Lockdowns", sagt Ostermann. Auch mögliche neue Mutationen seien ein wichtiger Faktor, die Datenlage zu Omikron ließe aber nun halbwegs sichere Prognosen zu. Der Gesundheit Österreich-Chef betont aber erneut: "Die Planungen sind sicher unter dem Vorbehalt, dass es sich dann beruhigt".

    Dass das Impfpflicht-Druckmittel 2G nun im Laufe des Monats zurückgefahren wird, erklärt Ostermann so: "Wir haben die Impfpflicht, die hier erstmalig ein normatives Element ergänzt und auf der anderen Seite ist es wichtig, eine gewisse Teilhabe am sozialen Leben wieder zu ermöglichen. Stichwort Handel, Stichwort Personennahe Dienstleistungen." Aber: "Der Punkt mit 2G, 3G wird uns künftig natürlich beschäftigen."

    "Vorsichtige Zuversicht"

    Der Grund für die aktuelle "vorsichtige Zuversicht" in den Prognose-Modellen sei aber, dass durch die große Omikron-Welle fast jeder Kontakt mit dem Virus gehabt habe bzw. durch Impfungen entsprechend geschützt sei. "Das heißt, wir haben ein gutes Schutzregime, das erwarten lässt, dass sich die Fallzahlen nun in gewissem kontrolliertem Maße bewegen werden" – unter Vorbehalt natürlich.

    Zu wenige Anreize für eine Impfpflicht sieht der Experte auch ohne 2G nicht. Im Vordergrund stehe weiterhin der Selbstschutz und der Schutz für andere. Die weiter gültigen Regeln und etwa Reisebeschränkungen würden dann den "Imperativ" dazu bilden.

    Mehr Spielraum für Freiheiten im Leben

    Die Booster-Impfung sei derweil zentral zur Bekämpfung von Omikron und "der spielentscheidende Faktor". Damit begründet Ostermann auch die Verkürzung der Gültigkeit des 2. Stichs auf sechs Monate. "Da müssen wir hinarbeiten, dass wir hier einen großen Schutz bekommen, dann haben wir dann den Spielraum Freiheiten im Leben viel viel massiver zuzulassen."

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        GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com