Welt
Osama bin Laden tarnte sich mit Cowboy-Hut
Aljazeera hat einen pakistanischen Bericht über die Tötung von Osama bin Laden veröffentlicht. Dieser gibt Einblick in den Alltag des einstigen Terror-Führers in seinem pakistanischen Versteck. So trug bin Laden aus Angst vor Spionagesatelliten im Freien immer einen Cowboy-Hut.
Er hoffte, dadurch sein Gesicht vor den Kameras amerikanischer Überwachungsdrohnen zu verstecken. Und der Erfolg gab ihm recht: Bis zum Einsatz der US-Spezialeinheit hatte der US-Geheimdienst keinen Bildbeweis, dass der Terrorführer sich wirklich in Abbottabad aufhielt.
Die rund 200 Zeugenaussagen, darunter auch von Familienangehörigen des Al-Kaida-Chefs geben Einblicke in den Alltag bin Ladens. So wäre er 2002 oder 2003 beinahe geschnappt worden. Damals war der Al-Kaida-Chef mit seinem Bodyguard Ibrahim al-Kuwaiti und dessen Frau Mariam im Auto unterwegs zu einem Markt. Ein Polizist hielt das Trio wegen überhöhter Geschwindigkeit an. Wer am Steuer saß, ist unklar. In den Worten Mariams hatte Bin Laden die Angelegenheit "rasch erledigt". Das heißt vermutlich, dass sich der Verkehrspolizist vom damals meistgesuchten Mann der Welt bestechen ließ.
Bei den Kindern im nahegelegenen Dorf war Osama bin Laden übrigens als "armer Onkel" bekannt. Als diese ihn einmal fragten, wieso er nie auf den Markt ginge, hatte er ihnen geantwortet, er sei zu arm.