Aus Angst vor Ausschreitungen

Mädchen-Mörder: Hielt Polizei Terror-Anklage zurück?

Als bei Ermittlungen gegen den Mädchen-Mörder von Southport herauskam, dass er Al-Qaida-Schriften besitzt, verschwieg die Polizei diese Info.

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Mädchen-Mörder: Hielt Polizei Terror-Anklage zurück?
Aus Angst vor Ausschreitungen wie im Juli soll die Polizei Informationen aus der Ermittlung gegen den Mädchen-Mörder zurückgehalten haben. Das wird ihr zumindest vorgeworfen.
IMAGO/Cover-Images

Im Juli hat Axel Rudakubana (18) aus Southport drei Mädchen an einem Taylor-Swift-Tanzkurs niedergestochen. Sie wurden nur 6,7 und 9 Jahre alt. Nach der Festnahme des Täters kam es zu gewaltsamen Protesten gegen die Migrationspolitik der britischen Regierung. Befeuert wurden die Ausschreitungen auch von Falschmeldungen auf Social Media.

Seither wurde durch die Ermittlungen bekannt, dass Rudakubana im Besitz von Al-Qaida-Schriften war, wie die "DailyMail" schreibt. Die Polizei bestätigte, dass der Verdächtige nach dem Anti-Biowaffen-Gesetz und dem Terrorismusgesetz angeklagt wurde. Allerdings, so "DailyMail", soll die Anklage hinausgezögert worden sein, weil sich die Staatsanwaltschaft vor weiteren gewalttätigen Protesten fürchtete.

Angst vor Ausschreitungen?

Die "Sunday Times" enthüllte am Sonntag, dass die Staatsanwaltschaft (Crown Prosecution Service, CPS) am 15. Oktober beim Generalstaatsanwalt die Erlaubnis beantragt hatte, Rudakubana wegen Besitzes einer biologischen Waffe (Rizin) anzuklagen. Für den 18. Oktober wurde dann eine öffentliche Anklageerhebung geplant. Bis zu 1.000 Polizisten seien an dem Tag in Bereitschaft gestellt worden, wie anonyme Quellen, auf die sich die "Sunday Times" stützt, berichten.

Bei den Ausschreitungen wurde auch die Polizei angegriffen – hier wurde ein Polizeiauto in Brand gesetzt. (2. August 2024)
Bei den Ausschreitungen wurde auch die Polizei angegriffen – hier wurde ein Polizeiauto in Brand gesetzt. (2. August 2024)
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Der Generalstaatsanwalt gab aber erst eine Woche später, am 22. Oktober, seine Zustimmung. Offiziell wurde die Anklage dann erst am 29. Oktober verkündet.

Laut der "DailyMail" befürchteten die Staatsanwaltschaft und Polizeichefs weitere Ausschreitungen bei der Verkündung einer Anklage im Rahmen des Terrorismusgesetzes. Demnach wurden auch schon Vorbereitungen getroffen. So sollten sich Polizisten im ganzen Land am Wochenende vom 19. Oktober in bereitschaft halten.

Hinzu kam ein unabhängiger Gerichtsprozess gegen einen Scharfschützen von Scotland Yard, der des Mordes an Chris Kaba beschuldigt wurde. Sollte er schuldig gesprochen werden, fürchteten Polizeipräsidenten, dass viele Beamte aus Protest streiken könnten. Deshalb soll, laut der "DailyMail", der öffentliche Ausspruch der neuen Anklage gegen Rudakubana verschoben worden sein.

Polizei wollte Prozess nicht gefährden

Die Behörde bestritt, der Öffentlichkeit Fakten vorenthalten zu haben. Die zuständige Polizei erklärte, die Beamten hätten neue Beweise geprüft, sobald sie aufgetaucht seien, und dabei die Anweisungen des CPS befolgt. "Ich verstehe, dass die Leute wütend sind", sagte Emily Spurrell, Vorsitzende der Association of Police and Crime Commissioners zu "The Guardian". "Sie haben das Gefühl, dass ihnen Informationen vorenthalten wurden, aber das ist absolut nicht der Fall. Diese Untersuchungen brauchen Zeit", erklärte Spurrell die Verzögerung.

Es sei wichtig, sicherzustellen, dass die Ermittlungen nicht durch Spekulationen verfälscht werden. Das Letzte, was wir wollen, ist, dass jemand argumentieren kann, dass der Prozess wegen Einfluss der Öffentlichkeit nicht mehr weiter verhandelt werden kann. Die Polizei erklärte, dass die neuen Vorwürfe nichts an der Entscheidung der Anti-Terror-Polizei geändert hätten, den Anschlag in Southport nicht als terroristisch einzustufen.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Im Juli stach Axel Rudakubana in Southport drei Mädchen bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs nieder, was zu gewaltsamen Protesten gegen die britische Migrationspolitik führte, die durch Falschmeldungen auf Social Media angeheizt wurden
    • Trotz des Besitzes von al-Qaida-Schriften und der Anklage nach dem Anti-Biowaffen- und Terrorismusgesetz, verzögerte die Staatsanwaltschaft die Anklageerhebung aus Angst vor weiteren Ausschreitungen, wobei die Polizei betonte, dass die Ermittlungen sorgfältig und ohne Einflussnahme der Öffentlichkeit durchgeführt wurden
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