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"Eine Ära ist zu Ende" – Queen-Tod bewegt ORF-Star

ORF-London-Korrespondent Jörg Winter erklärt im Ö1-Morgenjournal die Folgen des Todes der Queen für Großbritannien und wie es jetzt weiter geht.

Nikolaus Pichler
An einer Öffi-Haltestelle in London wird der Queen gedacht: Ganz Großbritannien trauert um die Monarchin.
An einer Öffi-Haltestelle in London wird der Queen gedacht: Ganz Großbritannien trauert um die Monarchin.
BEN STANSALL / AFP / picturedesk.com

Einen Tag nach dem Tod von Queen Elizabeth II. (96) am Donnerstag erwacht Großbritannien in großer Trauer. Auch das Ö1-Morgenjournal widmete sich am Freitag dem Ableben der Monarchin. ORF-London-Korrespondent Jörg Winter gab eine Einschätzung der Situation ab und sparte dabei nicht mit Pathos: "Eine Ära ist zu Ende", bilanzierte der Journalist, der live aus London zugeschalten war zu Beginn des Interviews. Der Tod der Queen sei in gewisser Weise ein "Neubeginn", nicht nur aus politischer sondern auch aus emotionaler Sicht, so sein Tenor.

"Die meisten in Großbritannien kennen ja kein anderes Staatsoberhaupt seit 40 Jahren", so Winter. "Die Queen ist ein Teil des Wohnzimmermobilars." Ihre Auftritte hätten die Briten stets begleitet.

"Schock überrollt Land"

Zwar sei der Tod einer 96-Jährigen in gewisser Weise auch erwartbar gewesen. "Man hat gesehen, wie die Queen körperlich in den vergangenen Monaten abgebaut hat, man hat gesehen, dass sie an Gewicht verloren hat, sie immer mehr Auftritte gestrichen hat." Dennoch betont Winter: "Man hat das Gefühl, dass eine gewisse Lähmung, ein Schock das Land überrollt hat. Dass etwas passiert ist, was nicht alltäglich ist."

Auch für die ersten Tage nach dem Tod der Queen gibt es ein Protokoll, genauso wie schon zu Lebzeiten der Monarchin. Als Schlagwort fällt hier immer wieder "Operation London Bridge".

Das steckt hinter "Operation London Bridge"

"'Operation London Bridge' ist ein Codewort. 'London Bridge down' sind die Worte, mit denen der Privatsekretär der Königin die Premierministerin über den Tod der Queen informiert hat", führt Winter aus. Das Codewort setze eine ganze Reihe von protokollarischen Handlungen in gewisser Weise wie nach einem Drehbuch in Gang. "Ein Drehbuch, das auf Jahren von Planung und Jahrhunderten von Tradition aufbaut." Weil die Queen auf ihrem Landsitz in Schloss Balmoral in Schottland verstarb, finden gewisse Teile des Protokolls laut Winter auch in Schottland statt.

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    Queen Elizabeth II. mit ihrem Urenkel Prinz Louis.
    Queen Elizabeth II. mit ihrem Urenkel Prinz Louis.
    Aaron Chown / PA / picturedesk.com

    Der weitere Fahrplan: Der Leichnam der Königin wird vorerst dort aufgebahrt, am Sonntag nach Edinborough gebracht, wo am Montag eine Prozession stattfindet. Am Dienstag soll die Leiche nach London geflogen werden. Das Protokoll folgt von diesem Zeitpunkt an auch weiter einem genauem Ablauf. Das Begräbnis findet dann aller Voraussicht nach am Montag dem 19. September statt.

    Das sagt ORF-Experte über Thronfolger

    Der Tod der Queen trifft Großbritannien in einer schwierigen Situation.

    "Großbritannien hat innerhalb von drei Tagen eine neue Regierungschefin bekommen und ein neues Staatsoberhaupt. Das ist nicht alltäglich und ein kompletter Bruch der Roputinen", schlussfolgert Winter. "So mischt sich eben Trauer, Schock und Betroffenheit mit einem Gefühl von politischer Unsicherheit und auch mit Existenzängsten."

    Winter betont, dass sich der Thronfolger Charles seine Rolle erst erarbeiten müssen. Denn die Fußstapfen der Queen seien schwer auszufüllen. Schließlich habe seine Mutter es geschafft, Fragen nach der Zukunft und dem Sinn der Monarchie in den Hintergrund zu drängen. Diese Fragen könnten nun mit Charles Thronfolge wieder auftauchen, glaubt Winter. "Es wird sehr stark darauf ankommen, wie Charles seine Rolle anlegen wird."

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      Nach dem Tod der Queen ändert sich auch die Thronfolge der britischen Monarchie.
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